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Linzer SPÖ-Mehrheit setzt auf Konkurrenzkampf der Pflichtschulen

  • Mittwoch, 11. Oktober 2006 @ 08:41
News Als höchst problematisch sieht die Linzer KPÖ die Aufhebung der bisherigen Schulsprengel für die 35 Volks-, 13 Haupt- und drei Sonderschulen in der Landeshauptstadt ab dem Schuljahr 2007/08 zugunsten einer freien Schulwahl: „Was hier als Entbürokratisierung gefeiert wird, beinhaltet die Gefahr einer Gettoisierung, wenn sich besser situierte und mobilere Eltern für ihre Kinder die besten Schulen aussuchen, während Kinder aus sozial schwächeren und MigrantInnenfamilien ins Abseits geraten“, befürchtet KPÖ-Bezirksvorsitzender Leo Furtlehner.

Während die SPÖ von einer Bildungsoffensive und gleichen „Mehr Fairness“ spricht, praktiziert sie in Linz mit ihrer absoluten Mehrheit das Gegenteil. Die Aufhebung der Schulsprengel wird nämlich auch mit einem verstärkten Wettbewerb der Schulen um SchülerInnen argumentiert. Damit hat sich die SPÖ aber das neoliberale Verständnis von Schulen als dem „freien Markt“ unterworfenen Unternehmen zueigen gemacht und nicht als elementare Einrichtung der öffentlichen Grundversorgung.

Worum es geht, ist gleiche Chancen für alle Kinder auf einem möglichst hohen Niveau zu schaffen. Das aber wird durch einen Wettkampf der Schulen gegeneinander sicher nicht erreicht, dazu genügt ein Blick auf die „Wirtschaft“ wo im Konkurrenzkampf auch die schwächeren Unternehmen auf der Strecke bleiben.

Schon bisher besuchen mit Zustimmung von Stadt- und Landesschulrat rund 30 Prozent der Pflichtschulkinder in andere als die Sprengelschulen. Das Ergebnis ist unter anderem, dass dann der hohe MigrantInnenanteil in manchen Volks- und Hauptschulen beklagt wird. Dieser Trend wird sich durch die Aufhebung der Schulsprengel weiter verstärken.

Die Maßnahme erfolgt, nachdem die Absicht der SPÖ-Mehrheit vier Linzer Volksschulen zu schließen am politischen Widerstand gescheitert ist. Durch die „Auslese“ der Schulen in dem als „Leistungswettbewerb“ beschönigten gegenseitigen Konkurrenzkampf hofft man offensichtlich, dass dann nicht ausreichend gefragte Pflichtschulen leichter zugesperrt werden können.

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