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Grußbotschaft der KPÖ-Oberösterreich zum Hiroshima-Tag 2012

  • Montag, 6. August 2012 @ 08:00
Frieden Liebe FreundInnen der Hiroshima-Gruppe und der Wiener Friedensbewegung! Gerne kommen wir auch heuer wieder dem Anliegen nach Euch eine Grußbotschaft anlässlich des Hiroshima-Tages am 6. August zu übermitteln.

Leider ist auch 67 Jahre nach dem ersten und bislang einzigen Kriegseinsatz von Atomwaffen in Hiroshima und Nagasaki im August 1945 die Forderung nach einer allgemeinen Ächtung und Vernichtung aller Atomwaffen immer noch aktuell. Daher ist es umso wichtiger und notwendiger, darauf aufmerksam zu machen, wie es mit Eurer Aktion erfolgt.

Auch wenn sich die Zahl der Atomsprengköpfe gegenüber früheren Jahrzehnten laut dem Stockholmer Friedensforschungsinstitut (SIPRI) auf derzeit 4.400, davon 2.000 jederzeit einsatzbereit, reduziert hat ist die atomare Bedrohung nicht geringer geworden. Im Gegenteil wurde die Chance einer allgemeinen Abrüstung Anfang der 1990er Jahre nicht genützt, wird an der technischen Perfektionierung von Atomwaffen gearbeitet und beanspruchen zusätzliche Staaten den Besitz solcher Waffen.

Bedauerlich ist auch, dass beim Nichtweiterverbreitungsvertrag (NPT) keine Fortschritte zu verzeichnen ist und durch die Haltung der Kernwaffenstaaten wirksame Maßnahmen zur Abrüstung blockiert werden. Durch die Weigerung der Atomwaffenbesitzer wirksam abzurüsten werden zusätzliche Staaten ermuntert solche Vernichtungswaffen zu entwickeln. Je mehr Staaten aber solche Waffen besitzen umso größer wird auch die Gefahr ihres Einsatzes.

Damit die offiziellen Atommächte beispielgebend vorangehen muss politischer Druck entwickelt werden. Gerade Österreich muss dabei gestützt auf die 1955 proklamierte immerwährende Neutralität eigenständig entsprechende politische Initiativen für die atomare Abrüstung entwickeln, anstatt sich auf das Mittragen und Nachvollziehen der Position der EU zu beschränken.

Wie der Geschichte der Atomforschung und aktuell auch der Konflikt um den Iran zeigt, gibt es auch keine klare Unterscheidung zwischen ziviler und militärischer Nutzung der Atomenergie. Die Atomkatastrophen von Tschernobyl 1986, Fukushima 2011 und andere haben zudem die Gefahr der Atomenergie für Mensch und Umwelt gezeigt, nachhaltige Konsequenzen wurden daraus allerdings bislang nicht gezogen. Ein Nein zur Kernenergie ist daher zwangsläufig immer auch ein Nein zu Atomwaffen.

Eine atomare Abrüstung ist freilich nur ein erster Schritt und ein Teilaspekt einer allgemeinen Abrüstung. Denn Rüstung ist die größte Verschwendung von Ressourcen in jeder Hinsicht. Um die vielfältigen globalen Probleme wie Hunger, Unterentwicklung, Wassermangel, Umweltverschmutzung usw. lösen zu können braucht es vor allem die Eindämmung der atomaren, biologischen, chemischen und konventionellen Rüstung um die dafür aufgewendeten enormen Mittel für zivile Zwecke nutzbar zu machen.

Im Namen der KPÖ-Oberösterreich wünschen wir Euch viel Erfolg zum Hiroshima-Tag 2012 und viel Kraft für Euren Kampf für atomare und allgemeine Abrüstung.

Mit freundlichen Grüßen
Leo Furtlehner, Landessprecher
GR Mag.ª Gerlinde Grünn, Stellvertreterin
Margit Kain, Stellvertreterin

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