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Elisabeth Rechka (1908-2006)

  • Donnerstag, 28. Juni 2018 @ 08:00
Biografien Elisabeth Rechka wurde am 28. Juni 1908 als Kind der Eisenbahnerfamilie Franz und Elisabeth Willinger geboren. Ihr Bruder war Franz Willinger (1912-2001), Februar- und Spanienkämpfer, dann im KZ Dachau inhaftiert und nach der Befreiung von 1945 bis 1951 KPÖ-Bezirksobmann in Linz und dann bis zu seiner Pensionierung Trafikant.

Lisl Rechka erlernte nach dem Schulbesuch den Beruf einer Verkäuferin. Schon frühzeitig kam sie mit der Arbeiterbewegung in Kontakt und war aktiv politisch tätig, so etwa im Arbeiterturnverein Römerberg. Sie gehört zu jenen, die aus Enttäuschung über die Rolle der sozialdemokratischen Führung nach dem Februaraufstand 1934 zur KPÖ gekommen sind und gehört der Partei über mehr als sieben Jahrzehnte an. Im Jahre 1940 gehörte Elisabeth Rechka gemeinsam mit Max Grüll, Franz Haider, Franz Haselmayer, Karl Reindl und Landesobmann Sepp Teufl der reorganisierten Landesleitung der KPÖ an, konnte jedoch nach deren Zerschlagung durch die Gestapo einer Verhaftung entgehen.

Elisabeth Rechka leistete unter gefährlichsten Umständen Hilfe für Gefangene im Gefängnis Kaplanhof, so für Maria Viertl und Tochter. Sie unterstützte auch gemeinsam mit Maria Altendorfer und deren Schwiegermutter Anfang 1945 Alois Grünberger, den späteren Polizeichef von Urfahr, nach seinem Fallschirmabsprung als Kundschafter in Hamberg (Gemeinde Gramastetten) bei der Unterbringung und um seine dort eingerichtete illegale Funkstation wieder funktionsfähig zu machen.

Nach der Befreiung vom Faschismus im Jahre 1945 war Rechka in der kommunistischen Frauenbewegung tätig. 1947 übersiedelte sie nach Hainburg, wo ihr Gatte Franz Rechka eine führende Position in der Tabakregie ausübte. 1973 kehrte das Ehepaar Rechka wieder nach Linz zurück. Von 1975 bis 1995 gehörte Elisabeth Rechka der Landeskontrolle der KPÖ-Oberösterreich an. Ihr Gatte Franz Rechka starb am 15. November 1985 im 82. Lebensjahr.

Auch im hohen Alter war Elisabeth Rechka noch aktiv, sie war ständig unterwegs, verfolgte sehr aufmerksam das politische Geschehen und agitierte bis vor kurzem in Seniorenklubs für sozialen Fortschritt und gegen den neoliberalen Zeitgeist.

In den letzten Lebensjahren machten ihr allerdings zunehmend gesundheitliche Probleme zu schaffen, die mehrmals einen Spitalsaufenthalt erforderten. Nach einem am 10. März erlittenen Schlaganfall war sie in den letzten Wochen im Pflegeheim untergebracht, wo sie am 9. Mai 2006 starb.


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