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Kranzniederlegung der Opferverbände am Bernaschekplatz

  • Donnerstag, 9. März 2006 @ 10:15
Geschichte Ihre traditionelle Kranzniederlegung zum Jahrestag der Annexion Österreichs durch Hitlerdeutschland im März 1938 führte am 9. März 2006 die Arbeitsgemeinschaft der Opferverbände OÖ (KZ-Verband, Sozialdemokratische Freiheitskämpfer, ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten, Israelitische Kultusgemeinde) beim Mahnmal am Linzer Bernaschekplatz durch.

Rudolf Haunschmid, Ehrenvorsitzender des KZ-Verbandes begrüßte die TeilnehmerInnen der Kundgebung und stellte fest, dass die Mahnung und Warnung vor faschistischen Tendenzen leider immer wieder aus Neue aktuell ist.

Zur unbewältigten Aufarbeitung der eigenen Geschichte kritisierte er, dass Österreich seine Nazis immer besonders gepflegt hatte. Haunschmid kritisierte, dass FP-Chef Strache als Hassprediger und der Kärntner Landeshauptmann Haider als Rechtsbrecher agieren. Weiters appellierte er an die Politik die Opferverbände stärker bei ihren Aufgaben zu unterstützen, das Erbe des Widerstandes an die kommenden Generationen zu vermitteln.

Der für die Opferfürsorge zuständige Soziallandesrat Josef Ackerl (SPÖ) würdigte in seiner Ansprache die Opfer und den Widerstand in der Zeit des Faschismus. Als charakteristisch für den Umgang mit der Vergangenheit bezeichnete Ackerl die Debatte um die Klimt-Bilder, wo eine Umkehr von Opfer und Täter vorgenommen und massiv mit antisemitischen Vorurteilen argumentiert, aber nicht eingestanden wurde, dass die Republik die Bilder den rechtmäßigen Eigentümern jahrzehntelang vorenthalten wurden.

Weiters setzte sich Ackerl scharf mit dem Rechtsbruch des Kärntner Landeshauptmannes Haider auseinander und wies darauf hin, dass auch der Untergang der Ersten Republik mit Rechtsbruch begonnen hatte.

Ackerl betonte schließlich die Bedeutung der Vermittlung der Erfahrungen des Widerstandes gegen den Faschismus an die kommenden Generationen und dabei die Rolle der noch lebenden ZeitzeugInnen. Es gelte den Widerstand und die Opfer mit Namen und Bildern sichtbar zu machen, er werde sich diesbezüglich auch für die Schaffung entsprechender Denkmäler einsetzen. Ackerl sagte auch zu, sich für eine verstärkte Unterstützung der Opferverbände und der Aktivitäten zur Vermittlung des antifaschistischen Erbes einzusetzen, wies jedoch darauf hin, dass dies eine gesamtstaatliche Aufgabe sei.

Im Anschluss an die Kundgebung beim Bernaschekplatz fanden auch Kranzniederlegungen bei den Gedenkstätten Tabakfabrik, Schiffswerft, Bundesbahn und im Konzentrationslager Mauthausen statt.

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