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Resolution Abtreibung

  • Samstag, 1. April 2006 @ 12:20
Frauen Hand in Hand mit konservativen Familienideologien, der regelrechten Bestrafung von Alleinerzieherinnen durch die verschiedenen „Sparpakete“ der rotschwarzen und schwarzblauen Regierung, der Verdrängung von Frauen aus Vollzeiterwerbsarbeitsplätzen ist der Angriff auf die Fristenlösung als eine der wichtigsten Errungenschaften für die Selbstbestimmung der Frauen in den 70er Jahren ein weiterer Versuch des massiven Rückschlags gegen Frauenrechte. Das Leben der Ungeborenen liegt denen am meisten am Herzen, die über das Geborene verfügen wollen!

Die von Bewegungen wie Pro life oder prominenten Vertretern der katholischen Kirche immer wieder versuchte Kriminalisierung von Frauen wie auch der Angriff von Minister Haupt basiert auf der skandalösen Tatsache, dass der Schwangerschaftsabbruch nach wie vor im Strafgesetzbuch verankert ist und ausschließlich auf den Schutz des Embryos zielt; der Gesetzgeber damit Frauen zum Gebärobjekt macht.

Derzeit wird im Linzer AKH als einzigem öffentlichen Krankenhaus in Oberösterreich die Fristenlösung praktiziert. Im Zuge der Spitalsreformen ist geplant, die Gynäkologie im AKH-Linz aufzulassen und in das durch Zusammenlegung von Landesfrauenklinik und Landeskinderkrankenhaus geplante Mutter-Kind-Zentrum zu integrieren. Durch die Spitals-Kooperation zwischen Stadt und Land würde die Fristenlösung als eine wesentliche Errungenschaft der Kreisky-Ära in den 70er Jahren de facto eliminiert. Mit der Schließung der Fristenlösungsambulanz im AKH bliebe betroffenen Frauen nur die Möglichkeit für einen Schwangerschaftsabbruch bei niedergelassenen ÄrztInnen mit entsprechender hohen Kosten vorzunehmen.

Die Linzer KPÖ wendet sich strikt gegen alle Angriffe auf die Fristenlösung und tritt zugleich für die Streichung dieses Paragraphen und für verpflichtende Durchführungsbestimmungen ein. Der Schwangerschaftsabbruch ist Teil des Rechts aller Frauen, über sich und ihren Körper zu bestimmen. Die Frauen müssen sich die Ausübung dieses Rechts leisten können. Weiters fordert die KPÖ Abtreibung in allen öffentlichen Spitälern auf Krankenschein, Verhütungsmittel auf Krankenschein, Verhütung für Männer auf Krankenschein. Die KPÖ fordert die Erhaltung der Fristenlösungsambulanz im Linzer AKH damit auch in Zukunft Abtreibungen im AKH möglich sind.

Resolution der Bezirkskonferenz der Linzer KPÖ vom 1. April 2006

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