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Druck auf Abtreibung im Linzer AKH durch Spitalskooperation

  • Dienstag, 7. Februar 2006 @ 12:21
News Das Tauziehen um die Kooperation zwischen den städtischen Linzer AKH und der zur landeseigenen Gespag gehörenden um 78 Millionen Euro neu errichteten Landes-Frauen- und Kinderklinik (LFKK) lässt befürchten, dass dabei die einzige Möglichkeit zur Realisierung der seit 1975 gesetzlich verankerten Fristenlösung in Oberösterreich geopfert wird, warnt die Linzer KPÖ.

Streitpunkt ist der Zusammenschluss von Geburtshilfe und Gynäkologie. Im Linzer AKH werden derzeit als einzigem Spital in Oberösterreich Abtreibungen durchgeführt, während in allen mittlerweile in die Gespag ausgegliederten Landeskrankenhäusern diese systematisch boykottiert wird. Die provokative Bewerbung der LFKK-Primare Wolfgang Arzt und Gernot Tews für die Leitung der AKH-Gynäkologie zielt ebenso wie die „vorsorglich“ im Neubau des LFKK errichteten Räumlichkeiten zur Übernahme der AKH-Gynäkologie ganz offensichtlich darauf, die Fristenlösung im Linzer AKH zu eliminieren.

Mehr als defensiv agiert in dieser Frage Gesundheitslandesrätin Silvia Stöger (SPÖ): Während ihre Parteifreundin, die Salzburger SPÖ-Landeshauptfrau Gabriele Burgstaller die Durchführung der Fristenlösung in den Salzburger Landeskrankenhäusern gegen den Widerstand der ÖVP durchsetzte, hat Stöger den Boykott der Abtreibung in den Landeskrankenhäusern stillschweigend zur Kenntnis genommen anstatt Initiativen zu setzen, dass auch hier Änderungen im Sinne von Frauen in Notlagen erfolgen..

„Es wäre ein massiver gesellschaftspolitischer Rückschritt für Frauen in Notlagen, wenn unter dem Druck von Kostenargumenten und dem populistischen Vorwurf der Verschwendung bei der Spitalsreform schlussendlich ein Zusammenschluss der Gynäkologie von AKH und LFKK erfolgt und dabei die Möglichkeit der Abtreibung geopfert wird“, meint der Linzer KPÖ-Bezirksvorsitzende Leo Furtlehner. Nicht vergessen werden dürfen dabei nämlich die verstärkten Angriffe auf die gesetzlich verankerte Fristenlösung, etwa in letzter Zeit durch FPÖ-Chef Hans-Christian Strache und den reaktionären Salzburger Weihbischof Andreas Laun.

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