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March of Living 2009 in Auschwitz

  • Montag, 25. Mai 2009 @ 12:58
Antifa Von Wolfgang Schimböck

Am 21. April 2009 fand im Lagerkomplex Auschwitz der „Marsch der Lebenden“ in Gedenken an die bis zu 1,5 Millionen ermordeten Menschen, darunter 90 Prozent Juden, statt. Mehr als 7.000 Menschen aus aller Welt nahmen teil. Aus Österreich beteiligten sich über 500 SchülerInnen am Gedenkmarsch von Auschwitz nach Birkenau.


Seit 2006 organisiert „March of Remembrance and Hope-Austria“ diese Fahrt für Schülergruppen. Am Mahnmal in Birkenau wurde die Abschlusszeremonie mit Ansprachen des israelischen Vize-Premierministers Silvan Shalom und des Oberrabbiners von Tel-Aviv-Yafo, Rabbi Israel Meir Lau, zelebriert.

Als Zeichen der Erinnerung an die Opfer des NS-Regimes wurden am Monument Fackeln entzündet und abschließend die „Hatikvah“, die israelische Hymne der Hoffnung, gesungen. Abschließend fand für die österreichischen Teilnehmer bei der so genannten Sauna (NS-Bezeichnung für das Gebäude wo die angekommenen Häftlinge duschen, Wertsachen abgeben mussten und ihre Häftlingskleidung bekamen) ein Zeitzeugengespräch mit dem ehemaligen Auschwitz-Häftling Freddie Knoller statt.

Mein Part bei dieser Veranstaltung war die Betreuung des Wiener Zeitzeugen Paul Back, der 1939 mit seinen Eltern ins damalige Palästina flüchtete und dort bis 1975 sämtliche Konflikte Israels mit den arabischen Staaten miterlebte. Da er die Situation als israelischer Bürger, jederzeit zur Armee eingezogen zu werden unerträglich fand, entschied er sich 1975 für die Rückkehr nach Wien, wo er bis zu seiner Pension als Buchhändler tätig war.

Am Eingang zu Auschwitz I musste ich fünf Schüler ermahnen, pietätlose Meldungen gefälligst zu unterlassen. Leider musste ich zwei Stunden später erfahren, dass diese Jugendlichen kurz vor dem Eingang in Birkenau Meldungen wie „Alle Juden gehören ins Gas geschickt“ geäußert hatten. Es wurden sofort Konsequenzen gezogen und die Klasse dieser Schüler nach Wien zurückgeschickt.

Inwiefern man die österreichische Beteiligung bei dieser Veranstaltung loben kann, sollte man im Rückblick auf die Vorkommnisse im ehemaligen KZ Ebensee überdenken. Von einem „dumme Jungen Streich“ zu sprechen halte ich für fahrlässig, denn solche Ideen kommen nicht von irgendwo, es muss die Ursache dafür im Bereich der Familie oder eher bei den Freunden und dem näheren schulischen, beruflichen Umfeld gesucht werden.

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