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Eine Schnapsidee mit Schaden für Umwelt und mehr Verkehr

  • Donnerstag, 25. Juni 2020 @ 11:45
News Was treibt die inoffizielle rot-blaue Koalition in Linz um, dass sie die Schnapsidee des Projekts einer 500 Meter langen Hängebrücke 110 Meter hoch über der Donau vom Zoo Linz zur Franz-Josef-Warte auf dem Freinberg „als Erlebnisattraktion und Aussichtsplattform“ mit aller Kraft durchboxen will, fragt KPÖ-Gemeinderätin Gerlinde Grünn zur Änderung des entsprechenden Flächenwidmungsplanes „Hängebrücke Zoo“.

Die Linzer KPÖ sieht sich in ihrer seit dem Auftauchen des Projekts erfolgten Ablehnung durch die jetzt von der „Bürgerinitiative Pro Pöstlingberg“ aufzeigten Argumente voll bestätigt. Demnach hat das von privaten Investoren betriebene Projekt gravierende negative Auswirkungen vor allem auf die Verkehrssituation beim Zoo Linz am Pöstlingberg – aber auch auf der südlichen Donauseite am Freinberg – sowie auf die Umwelt: „Ein praktischer Nutzen für die Linzer Stadtbevölkerung ist hingegen bei dem de facto ausschließlich auf den Tourismus ausgerichteten Projekt der „Hoch 4 Erlebniswelt Leopoldsberg Betriebs GmbH“ gleich Null“, stellt Gemeinderätin Grünn klar.

Auch wirtschaftlich ist höchst fraglich, ob – unter Einrechnung geringer Frequenz bei Schlechtwetter und im Winter – täglich 680 bis tausend Besucher*innen realistisch sind und sich das Projekt in angemessener Zeit rechnet. Wobei sich die Frage stellt, was mit der Brücke geschieht, wenn das Projekt wirtschaftlich scheitert.

Da die Besucher*innen dieser Hängebrücke vorrangig mit Auto oder Bus anreisen wird die Parkplatzproblematik beim Tiergarten – mit derzeit 80 Parkplätzen – massiv verschärft. Es ist unverständlich, dass der Verein Zoo Linz sich von den Projektbetreibern breitschlagen und vom „Angebot“ der Errichtung eines die Gegend verschandelnden Parkdecks locken lässt. Zudem hat die Pöstlingbergbahn als öffentliches Verkehrsmittel insbesondere in der Sommerzeit angesichts der starken Frequenz durch den Tourismus schon jetzt voll ausgelastet.

Es lässt zudem bezeichnende Rückschlüsse auf die Einflussnahme der Interessen profitorientierter Investoren auf die Politik zu, wenn wie in diesem Fall auch von der Landesregierung alle umwelt- und verkehrsmäßigen Bedenken gegen das Projekt ausgeräumt und ein weiterer Eingriff in die Grünzone ermöglicht werden. Und das, obwohl „aus Sicht des Natur- und Landschaftsschutzes die Auswirkungen der Hängebrücke sehr kritisch zu bewerten“ sind wobei auf „maßgebliche Beeinträchtigung des Landschaftsbildes, Hindernis für Vogelzug, Verlust der Naturbelassenheit“ sowie „das geschützte Habitat des Wanderfalken“ verwiesen wird.

Zusammenfassend sieht die KPÖ das Projekt Hängebrücke als ein No-Go für Umwelt und Verkehr und auch, dass bei einem wirtschaftlichen Scheitern das Risiko letztlich bei der Stadt hängen bleibt: „Die tonangebenden Parteien sollten ihre Energie nicht auf solche fragwürdigen Projekte, sondern auf die tagesaktuellen Bedürfnisse der Stadtbevölkerung für leistbares Wohnen, soziale Absicherung und Forcierung des öffentlichen Verkehrs konzentrieren“, so Grünn abschließend.

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