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Zur Wahlberichterstattung im ORF

  • Donnerstag, 14. September 2017 @ 18:17
Wahlen Ein Leserbrief von Erich Klinger, er kandidiert für KPÖ PLUS im Wahlkreis 4A Linz-Umgebung und auf der Landesliste OÖ.

Als an Politik interessierter Mensch, aber auch als Kandidat für KPÖ Plus protestiere ich gegen die Interviewführung in der ZIB 24 vom 14.09.2017 durch Roman Raffreider.


Warum ist es im scheinbar “unabhängigen”, jedoch vor allem auf die ausführliche Präsentation der im Nationalrat vertretenen Parteien beschränkten ORF nicht möglich, ein kurzes Interview mit der Listenzweiten von KPÖ Plus so zu führen, dass sich Zuhörende ein Bild davon machen können, wofür dieser Zusammenschluss von KPÖ, jungen Grünen und unabhängigen Linken inhaltlich steht?

Völlig unnötig das Auspacken der Verbalkeule “Gespenst des Kommunismus”, in aktualisierter Form, und dabei noch dazu Länder wie Nordkorea und Kuba in einen Topf zu werfen, und tatsächlich unfair die bevormundende und herablassende Frage an Petrik, ob es ihr denn nicht leid tue, die Grünen verlassen zu haben, gekoppelt mit dem Vorwurf, zum Zusammenbruch und Rücktritt der Eva Glawischnig beigetragen zu haben. An diesem Punkt, wo ein offenbar selbstgerechter und anmaßender Journalist die Grenze eines kritischen, aber nicht auf einen persönlichen Angriff ausgerichteten Journalismus mehrfach überschritten hat, habe ich abgedreht.

Ein genereller Kritikpunkt bei den Interviews mit “kleinen Parteien bzw. Listen” ist für mich die Beimischung von Peter Filzmaiers Prognosen. Ich meine, man sollte nicht oder noch nicht im Parlament vertretene Parteien bzw. Listen nicht durch prognostizierte Aussichtslosigkeit der Möglichkeit berauben, WählerInnen nicht nur beiläufig (da “verlorene Stimme”) über die jeweiligen Inhalte ansprechen zu können.

Den WählerInnen indirekt zu suggerieren, eine Stimme für eine wahlwerbende Gruppierung, deren Chancen für den Einzug in den Nationalrat eher gering bis kaum wahrnehmbar vorhanden sind, sei von vorne herein “eine verlorene Stimme” halte ich für demokratiepolitisch sehr bedenklich.

Zudem plädiere ich nachdrücklich dafür, dass den “kleinen Parteien” im ORF, Fernsehen, Radio, Online, zumindest soviel an “Präsentationsfläche” zur Verfügung gestellt wird, dass die auch dann noch vorhandene Ungleichgewichtung gegenüber den “etablierten Parteien” wenigstens spürbar verringert wird.

Beste Grüße,
Erich Klinger, Linz

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