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KPÖ lehnt Tiefgarage unter Andreas-Hofer-Park ab

  • Dienstag, 31. Januar 2017 @ 10:59
News Eine strikte Absage der KPÖ gibt es für das Projekt der Baufirma Swietelsky unter dem Andreas-Hofer-Park im Linzer Stadtteil Bulgariplatz eine Tiefgarage zu errichten. KPÖ-Gemeinderätin Gerlinde Grünn begründet das nicht nur mit ökologischen Aspekten durch massive Eingriffe in die Grünfläche und den Baumbestand, sondern auch mit verkehrspolitischen Argumenten.

Es ist unakzeptabel, wenn der Baukonzern mit Standortverlagerung droht, wenn das Projekt nicht genehmigt wird. Das Argument, dass für die 170 Beschäftigten der Firmenzentrale nur 70 Parkplätze vorhanden sind und daher 92 zusätzliche Abstellplätze in Form einer Tiefgarage unter öffentlichem Gut notwendig seien ist ebenso unakzeptabel und darf nicht Schule machen: „Auch in den Chefetagen der Unternehmen wird man allmählich erkennen müssen, dass der unbegrenzte Autoverkehr nicht zukunftsfähig ist und den Beschäftigten Anreize für den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr gegeben werden sollten“ so Gemeinderätin Grünn.

Die KPÖ unterstützt den Widerstand gegen das unsinnige Projekt durch das Engagement der im Sommer 2016 entstandenen Bürger_inneninitiative „Rettet den Andreas-Hofer-Park“. Während Bürgermeister Klaus Luger und seine SPÖ von Anfang an deutlich erkennen ließ, das Projekt des Baukonzerns zu realisieren, hat mittlerweile auch die FPÖ über Planungsstadtrat Markus Hein ein Einschwenken signalisiert, sodass auch in dieser Frage eine rot-blaue Mehrheit droht.

Der Andreas-Hofer-Park wurde erst 2004 um 120.000 Euro neugestaltet und ist seitdem als stark frequentierte Naherholungszone nahe der Unionkreuzung nicht mehr wegzudenken. Für das Tiefgaragenprojekt müssten bis zu 50 Bäume – darunter viele 60 bis 80 Jahre alte Linden – geopfert werden. Auch grenzt die geplante Ein- und Ausfahrt unmittelbar an den im Park befindlichen Spielplatz. Die Bürgerinitiative hat inzwischen über tausend Unterschriften gegen die Zerstörung des Parks gesammelt.

Von den Beteuerungen der Firma Swietelsky, die Grünfläche nach Abschluss der Arbeiten wiederherzustellen ist nicht viel zu halten. Erstens, weil bei einem Tiefgaragenbau der Park für lange Zeit völlig unbenutzbar würde und zweitens, weil neue Baumpflanzungen erst in Jahrzehnten soweit überhaupt den jetzigen Zustand annähernd erreichen würden. Bezeichnenderweise fällt auch eine Stellungnahme der Abteilung Stadtgrün und Straßenbetreuung dazu sehr kritisch aus, weil nicht nur wertvoller Baumbestand gefällt werden soll, sondern auch der Restbestand durch den Bau gestresst und Neubepflanzungen vor allem in Form von Sträuchern mit entsprechenden Mehrkosten für die Betreuung erfolgen würden.

Wenn Stadtrat Hein von einer „Gerüchteküche“ bei diesem Projekt spricht, gleichzeitig aber bekannt ist, dass von Swietelsky eine konkrete Planung für die Tiefgarage vorliegt, dann soll Hein dafür sorgen, dass diese Planung öffentlich gemacht wird, fordert Grünn: „Grundsätzlich ist es schade, dass die Stadtpolitik nicht klipp und klar sagt, dass sie nicht bereit ist einen Park für eine Tiefgarage zu opfern. Dabei geht es um eine generelle Haltung im Umgang mit der Autoflut“.

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