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Welser Antifa: FP-Vorgangsweise ist ein Affront gegen Opfer

  • Donnerstag, 13. Oktober 2016 @ 08:51
Antifa FP-Bürgermeister Rabl hat für den Vorabend der sogenannten „Reichspogromnacht“ eine stadteigene Kundgebung beim jüdischen Mahnmal im Pollheimerpark angekündigt. Damit kommt die Welser Initiative gegen Faschismus (Antifa) mit ihrer seit Monaten geplanten traditionellen Gedenkveranstaltung unter Zugzwang.

Denn diese von rund 40 Organisationen der Welser Zivilgesellschaft unterstützte Kundgebung gegen Rechtsextremismus und Rassismus war ordnungsgemäß beim Magistrat angemeldet. Trotzdem muss sie jetzt aufgrund der Terminkollision verschoben werden.

Werner Retzl, Vorsitzender der Initiative, nimmt die Sache sportlich, äußert aber inhaltlich große Bedenken: „Wir haben in Absprache mit unserem Gedenkredner Harald Krassnitzer eine Verschiebung unserer Gedenkkundgebung auf Donnerstag, den 10. November beschlossen, denn wir wollen keinerlei Berührungspunkte mit der vom FP-Bürgermeister initiierten Gegenveranstaltung. Wir können nicht abschätzen, welches Publikum sich der von Rabl geführten Veranstaltung anschließt und wollen jede Konfrontation vermeiden.“

Inhaltlich findet der Antifa-Vorsitzende überaus deutliche Worte: „Wenn man die politische Positionierung der FPÖ bedenkt, die gegen Minderheiten hetzt, Ängste schürt und Beschränkungen von Demokratie und Sozialstaat durchsetzen will, so ist deren Anmaßung, plötzlich der Opfer des Faschismus gedenken zu wollen, ein Affront“. Retzl setzt nach: „Jene FPÖ, die nahezu zeitgleich in Linz ein Treffen von Rechtsextremisten aus ganz Europa unterstützt, will eine antifaschistische Kundgebung initiieren? Das ist ein übles Spiel und ein politischer Skandal, der zeigt, mit welcher zynischen Beliebigkeit manche Politiker ihr Handwerk betreiben.“

Die Welser Antifa bittet daher die kritische Welser Bevölkerung und die Zivilgesellschaft um Solidarität. „Lassen wir uns von diesem Bürgermeister und seiner Gefolgschaft nicht für dumm verkaufen!“, sagt Retzl. „Setzen wir gemeinsam ein Zeichen für Demokratie und Menschenrechte, gegen Rassismus und Rechtsextremismus!“

Die Antifa ruft zur zahlreichen Teilnahme an ihrer traditionellen Gedenkkundgebung für die Opfer von Rassismus und Fremdenhass am Donnerstag, 10. November 2016, 19:00 Uhr, Jüdisches Mahnmal im Pollheimerpark in Wels auf. Redner/innen sind Harald Krassnitzer (Schauspieler), Mag. Katharina Gusenleitner (Vorstand Antifa), Johann Reindl-Schwaighofer (Kulurstadtrat), Musik Evangelischer Posaunenchor Wels unter der Leitung von Martin Köberl.

Infos: https://antifawels.wordpress.com/

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