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KPÖ lehnt Donaustrand beim Brucknerhaus ab

  • Dienstag, 20. Januar 2015 @ 08:56
News Als Ausdruck einer unernsten Politik kritisiert die Linzer KPÖ die jetzt dem Gemeinderat vorgelegte Einigung über die Realisierung eines Donaustrandes auf der Donaulände beim Brucknerhaus. Für die Umgestaltung einer winzigen Dreiecksfläche von gerade 1.100 Quadratmeter vor dem Brucknerhaus von einer Grünfläche in einen Sandstrand werden 100.000 Euro flüssig gemacht.


„Das ist kein Strand, das ist ein (teurer) Witz. Das Ergebnis entspricht alleine schon durch den fehlenden Zugang zur Donau und das durch den Schiffsverkehr bedingte Badeverbot in keiner Weise einem Strand, vielmehr einem Gastgarten für umtriebige Gastronomen“ meint KPÖ-Gemeinderätin Gerlinde Grünn. Bekanntlich hatten sich nach der ersten Debatte über das Donaustrand-Projekt im Jänner 2014 zahlreiche gastronomische Abenteurer mit Projekten zu Wort gemeldet und mit einer völligen Kommerzialisierung der Donaulände gedroht.

„Empörend ist in diesem Zusammenhang auch der Umgang der Demokratie“, kritisiert Grünn weiter. Vor einem Jahr, im Jänner 2014, überschlugen sich die vier Stadtsenatsparteien gegenseitig in Begeisterung über eine Facebook-Initiative für einen Donaustrand. Während amtliche Bürger_inneninitiativen 800 Unterstützungserklärungen sammeln müssen um eine öffentliche Auflage zu erreichen – was im Falle der Eisenbahnbrücke dann mit fadenscheinigen Argumenten abgelehnt wurde – und nur wenn dann 3.000 Wahlberechtigte beim Amt unterschreiben damit ihr Anliegen vom Gemeinderat behandelt wird, wurde bei der Causa Donaustrand der Eindruck erweckt, dass die virtuelle Demokratie Einzug gehalten hat.

Im Vertrauen auf die Zusagen der Stadtpolitik entwickelten die Initiatorinnen gemeinsam mit der Kunstuniversität ein Projekt, das freilich kaltschnäuzig ignoriert wurde, als zu Jahresende 2014 ein Vorstoß der ÖVP zum jetzigen Ergebnis führte, dem sich SPÖ und FPÖ euphorisch anschlossen. Ebenso wurden Bedenken der städtischen LIVA ignoriert, die mit einem „Strand“ vor dem Brucknerhaus keine Freude hat.

Nach Meinung der KPÖ sollten die vorhandenen Donaustrände in Alt-Urfahr, Margarethen und bei der Wohnanlage Donaupromenade im Hafen weiterentwickelt werden, etwa mit einer Ausweitung öffentlicher Grillflächen, statt einen Pseudo-Strand auf der Donaulände als zeitgeistige Schicki-Micki-Attrappe zu errichten. Das Donauufer beim Donaupark wird seit Jahren als Liegewiese zur Erholung genutzt, dies darf nicht beim Hype um den Donaustrand zugunsten einer Unterwerfung des öffentlichen Raumes im Zuge einer vor allem von der ÖVP betriebenen „Donau-Manie“ den Kommerzinteressen unterworfen werden.

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