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Neues von Buena Vista

  • Mittwoch, 15. Oktober 2014 @ 08:46
Global Ein Bericht von Stefan Krenn, Vorsitzender des Vereins Buena Vista

Liebe Companeras y Companeros! Ich möchte euch über die neueste Entwicklung unseres Vereines „Buena Vista - Solidarität mit Cuba” informieren. Am 22. August d.J. hatten wir eine Besprechung mit dem Ziel, Klarheit über die Zukunft unseres Vereins zu erlangen.

Wir haben uns darauf geeinigt, unsere bisherige Form der Lieferung von Solicontainern mit „gemischtem Inhalt” (PCs, Schul- und Kindergartensachen; Krankenhausbedarf, usw.) endgültig zu beenden. Es werden nur mehr Container mit „speziellen” Inhalten finanziert, die direkt mit dem kubanischen. Gesundheitsministerium akkordiert sind. Koordinator ist der Wiener Arzt Primär Univ.Prof. Dr. Heinz Steltzer, Leiter der Intensivmedizin am UKH Meidling.

Zum besseren Verständnis. Prof. „Enzo” Steltzer hat erreicht, dass nach der völligen Erneuerung der intensivmedizinischen Abteilung alle Akutbetten mit der dazugehörigen elektronischen Überwachung an ein chirurgisches Krankenhaus in Havanna transferiert wurden. Zu diesen Akutbetten konnten noch chirurgische Implantate von erheblichem Wert mitgesendet werden. Insgesamt repräsentierte der Inhalt des Containers, der im Dezember 2013 nach Havanna verschifft wurde, rund eine halbe Million Euro. Die Frachtkosten von rund 5.000 Euro wurden aus unserer Vereinskasse getragen, die dank eurer regelmäßigen Spenden mit 11.078,- € gut gefüllt ist.

Bei dieser Beratung haben wir uns darauf verständigt, unsere Solidarität mit Kuba weiterzuführen, allerdings mit der geänderten Zielsetzung keine „gemischten” Container (siehe oben) mehr nach Holguin zu senden. Zudem hatten wir im vergangenem Winter/Frühjahr im Lager Eberschwang eine veritable Rattenplage, sodass alle Textilien (Krankenhauswäsche u.a. Textilien) entsorgt d.h. verbrannt werden müssen. Die Kosten dieser Aktion werden von der Marktgemeinde Eberschwang in Form einer Subvention zur Gänze übernommen. Die übrigen Spenden, die noch im Lager sind (Betten, Werkzeuge, Krücken, Brillen, usw.), werden anderen Soli-Organisationen zur Verfügung gestellt (z.B. für med. Einrichtungen und Projekte in Burkina Faso/Westafrika).

Wir haben beschlossen, nur mehr ganz konkrete und überschaubare Projekte in Kuba zu finanzieren. In Frage kommt in erster Linie „unsere” Provinz Holguin, wo wir während der letzten 10-15 Jahre einiges bewegten. Ich erinnere an die Renovierung des Waisenhauses, das wir durch eine namhafte Spende des Kollegen Erich Gupfinger und mit einer erst- und einmaligen öffentlichen Subvention (Sozialminister Erwin Buchinger) und in schweißtreibendem Arbeitseinsatz einer österreichischen Arbeitsbrigade tip-top renoviert haben.

Des Weiteren haben wir bei unseren Reisen u.a. stets einige Kindergärten (Amigos de la Paz), den Kindergarten für beeinträchtigte Kinder „Pelusin” und eine Sonderschule für hör- und sehbehinderte Kinder im Programm. Im Lauf der letzten beiden Jahre konnten wir zahlreiche Hörgeräte (gespendet von den Firmen Hansaton und Neuroth, organisiert von den engagierten Kolleginnen Ilse Derflinger und Barbara Irran) für die Kinder in Holguin mitnehmen. Auch Spezialbrillen (gespendet von der Fa. Hartlauer) sind immer mit dabei.

Bei unserer letzten Reise im April/Mai d.J. glückte ein besonderer Coup. Die Fluglinie Condor gewährte uns den kostenlosen Transport von 15 Rollstühlen, etwa 80 Krücken, sechs großen Kartons medizinische Handschuhe (60.000 Stück), acht kg Amalgam, drei Schachteln mit Brillen und vier große Kartons mit Sportbekleidung nach Holgufn. Eine weitere recht positive Geschichte zu dieser Reise möchte ich nicht unerwähnt lassen. Ein Mitarbeiter der Blindenschule in Linz (Gerhard Königsmaier) organisierte ein elektr. Lesegerät und einige elektr. Lesehilfen zu einem recht günstigen Preis für die „Escuela Especial de ORO”, die bei unserem Besuch der Schule der Leitung übergeben wurden. Gerhard hat die Lehrkräfte dazu noch eingeschult.

Wir haben also beschlossen, dass wir einige konkrete Vorhaben in Zusammenarbeit mit ICAP (Institut für Völkerfreundschaft) und der Gewerkschaft CTC finanzieren. Dabei geht es z.B. um eine Bewässerungsanlage der CTC- Finca, die Gemüse in größerem Stil produziert und zu Vorzugspreisen über die Gewerkschaft auf den Markt bringt; die Sonderschule „ORO” und den Behindertenkindergarten „Pelusin” mit wichtigen Materialien zu unterstützen.

Bei meinem bevorstehenden Besuch in Kuba (Sept./Okt.) werde ich in Holguin mit der Gewerkschaft und ICAP diesbezügliche Gespräche führen. Sollte es möglich sein, diese Projekte zu realisieren, werden wir künftig unsere Solidaritätsarbeit in dieser direkten Form organisieren.

In Kuba wurde unser Verein bereits zweimal mit hohen Auszeichnungen bedacht. Erstens durch die Stadt Holguin und zweitens im Rahmen einer internationalen Konferenz (Free the Five) durch das ICAP. Außerdem wurde unser Engagement in den Gewerkschaftszeitungen und der regionalen Presse gewürdigt.

Ich möchte mich nochmals bei allen Spendern (120er Club) recht herzlich bedanken und hoffe, dass ihr uns weiter unterstützt. Ich bin überzeugt, dass ihr einverstanden seid, neue Formen der Solidarität mit Kuba zu versuchen, denn Kuba braucht trotz aller gemachten Fortschritte unsere ungebrochene Solidarität.

Hasta la victoria siempre!

Quelle: Cuba si 199/2014


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