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Radio FRO: Betteln für den Landtag

  • Dienstag, 24. Juni 2014 @ 10:05
Sozial Radio FRO macht sich Sorgen um den Oö. Landtag, welcher am 3. Juli eine weitere Verschärfung des bestehenden Bettelverbotes plant. Um diesem Armutszeugnis entgegenzuwirken, ruft das Freie Radio in Linz zu einer Bettel-Aktion am Montag, 30. Juni, 17-19 Uhr an der Linzer Landstraße, auf. Die Erlöse des organisierten Battelns werden dem Oö. Landtag gespendet und sollen den 56 Abgeordneten ermöglichen, an einem Sensibilisierungs-Training für Armut teilzunehmen.

Aufruf zum organisierten Betteln am 30. Juni

Helfen Sie uns helfen und betteln Sie mit uns, für das Seelenheil der Landtagsabgeordneten!

Montag, 30. Juni, Treffpunkt 17 Uhr, Landstraße (vor Passage)

Anmeldungen bitte an gf@fro.at.

Heiliger Florian, schütze uns

Seit Jahren werden in Österreich die Möglichkeiten zu betteln immer weiter eingeschränkt. In einem „Wettbewerb der Grauslichkeiten“ versuchen vor allem Städte durch besonders rigorose Bestimmungen das Betteln zu verunmöglichen, um zu erreichen, dass Bettler*innen in die nächste Stadt ausweichen. Auch das Land Oberösterreich will sich nun dieses Florianiprinzips (Landespartron) bedienen. Nach dem bereits 2011 von ÖVP und FPÖ im Landtag gegen die Stimmen von SPÖ und Grünen beschlossenen Verbots des „organisierten“ und „aggressiven“ Bettelns soll nun am 3. Juli, mit Zustimmung der SPÖ, auch das „gewerbsmäßige“ Betteln verboten werden.

Betteln ist ein Menschenrecht

Die Politik des Ab- und Weiterschiebens von Armut hat bereits den Verfassungsgerichtshof auf den Plan gerufen. In seiner Entscheidung vom Juni 2012 stellte er fest, dass Betteln ein Menschenrecht und von der Europäischen Menschenrechtskonvention (Art. 10) geschützt ist. Es steht zu befürchten, dass die Mehrheit der Abgeordneten des Oö. Landtags gewillt sind, bis hart an die Grenze der Menschenrechtsverletzung zu gehen und jede Möglichkeit der Erschwernis für Bettelnde zu nutzen.

Radio FRO sorgt sich

Radio FRO, das Freie Radio in der Linzer Stadtwerkstatt, macht sich Sorgen! Nicht nur darum, dass Notleidenden ihre letzte legale Einkommensquelle genommen wird. Radio FRO sorgt sich auch um die möglichen Schädigungen, die die Abgeordneten zum Landtag an ihrer Seele und ihrem Charakter nehmen könnten. „So etwas zu beschließen, kann nicht spurlos an einem fühlenden Herzen vorbeigehen,“ beteuert Andi Wahl, Geschäftsführer von Radio FRO 105.0, sein Mitgefühl.

Radio FRO will helfen

Um zur Charakter- und Herzensbildung der Abgeordneten zum oberösterreichischen Landtag beizutragen, möchte Radio FRO den 56 Abgeordneten ermöglichen, an einem Sensibilisierungs-Training für Armut teilzunehmen. Den finanziellen Aufwand kann Radio FRO jedoch nicht aus dem laufenden Betrieb decken. Daher werden Ehrenamtliche rund um das Freie Radio in Linz auf der Linzer Landstraße um milde Gaben bitten, um dieses Vorhaben zu finanzieren. Die Erlöse werden den Landtagsabgeordneten beim erstbesten Anlass zur Finanzierung eines Sensibilisierungs-Trainings übergeben. Helfen Sie uns helfen!

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