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Linke Maidemo in Linz: Der Kapitalismus ist untragbar!

  • Donnerstag, 1. Mai 2014 @ 19:19
Global Auch 2014 war die Demonstration des Alternativen 1. Mai in Linz wieder ein bunter und erfrischender Kontrapunkt zu dem von penetranter Selbstbeweihräucherung geprägten regierungsfrommen und sozialpartnerschaftlichen sowie von militärischer Marschmusik bestimmten „Festzug“ der SPÖ durch die Landstraße.

Gut 250 Menschen nahmen bei schönsten Maiwetter an der diesjährigen linken Maidemonstration des in Linz teil. Zahlreiche Betriebsrät_innen, Gewerkschafter_innen, Vertreter_innen von Vereinen und Organisationen und Künstler_innen unterstützen als Personenkomitee den Aufruf für den Alternativen 1. Mai, mit dem zur Demonstration unter dem Motto „Der Kapitalismus ist untragbar: Her mit dem guten Leben für alle!“ aufgerufen wurde.

Wie schon in den letzten beiden Jahren verkürzte auch heuer wieder ein Picknick beim Schillerpark die Wartezeit bis zum Beginn der Demonstration. Michael Schmida begrüßte namens der Vorbereitungsgruppe die Teilnehmer_innen beim Sammelpunkt und verlas den Aufruf zur Demo. Wie schon in den letzten Jahren spielte die Blue Danube Brass Band beim Auftakt und begleitete die anschließende Demo.

Der Demonstrationszuges des „Mayday 2014“ über die Landstraße wurde unter anderem von Fahnen von KPÖ, GLB und EL sowie Transparenten „Für eine solidarische Gesellschaft“ (KPÖ), „Mut zum Widerspruch“ (GLB), der Losung des diesjährigen Alternativen 1. Mai sowie von Europa anders geprägt. Die maiz-Frauen forderten die Öffnung des Arbeitsmarktes für AsylwerberInnen. Zahlreiche Teilnehmer_innen trugen persönliche Rettungsschirme in Form von Regenschirmen mit dem Slogan „Menschen retten statt Banken“ mit.

Auch heuer reihten sich wieder Passant_innen und auch Teilnehmer_innen des vorangegangenen Maiaufmarsches der SPÖ in die linke Maidemo ein. Und wie immer waren vor allem viele unorganisierte Linke bei der linken Linzer Maidemo vertreten. Und viele Passant_innen verfolgten mit aufmerksam die Demonstration, die am Hauptplatz bereits von zahlreichen Zuschauer_innen erwartet wurde.

Bei der von Leo Furtlehner moderierten Abschlusskundgebung am Hauptplatz verwies als erste Rednerin KPÖ-Gemeinderätin Gerlinde Grünn auf das Anliegen des 1. Mai für eine Verkürzung der Arbeitszeit und stellte dem die aktuelle Entwicklung zum 12-Stundentag hin, kritisierte soziale Verschlechterungen durch die Linzer Stadtpolitik, informierte über das Volksbegehren Haftungsboykott und betonte den internationalistischen Aspekt des 1. Mai (die Rede im Wortlaut unter http://ooe.kpoe.at/article.php/20140501162734922).

Auch heuer wiesen die maiz-Frauen wieder in aktionistischer Form mit der Forderung „Bänken besetzen“ auf die Forderungen von Migrantinnen und Asylwerberinnen hin. Als dritter Redner berichtete Jan Millonig (SLP) über eine bereits am Vormittag am Urfahrmarktgelände stattgefundene Protestkundgebung gegen den Auftritt von FPÖ-Chef Strache und betonte den gemeinsamen Kampf gegen den Zwölfstundentag.

GLB-Arbeiterkammerrat Thomas Erlach wies auf den Wahlerfolg des GLB durch den Wiedereinzug in die AK-Vollversammlung nach 25 Jahren hin und skizzierte die Grundhaltungen linke Politik in der Arbeiterkammer und trat dafür ein, dass diese Interessenvertretung der Lohnabhängigen ihr politisches Gewicht stärker zur Geltung bringt.

Als fünfter Redner zitierte Thomas Lindmayer, unabhängiger Kandidat der Wahlallianz „EUROPA ANDERS – KPÖ, Piratenpartei, Wandel und Unabhängige“ eingangs die Rede des Spitzenkandidaten Martin Ehrenhauser bei seinem Auszug aus der ORF-Pressestunde, stellte die wesentlichen Anliegen dieses Wahlbündnisses vor, übte scharfe Kritik an den Geheimverhandlungen über das Freihandelsabkommen TTIP (die Rede auf Youtube unter https://www.youtube.com/watch?v=v5bQx0Acmok). Die Kundgebung wurde traditionell mit der von der Brass-Band intonierten „Internationale“ abgeschlossen.

Bei schönstem Maiwetter fand am Nachmittag auch heuer wieder das traditionelle Maifest der KPÖ als Straßenfest beim Haus Melicharstraße 8 statt. Das musikalische Programm wurde diesmal von der Gruppe Rewolfinger mit trashigem Rock ´n Roll, Walzer bis Texmex bestritten, die vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen wurde.

Neben einem von Peter Winkler (Modellbahnverein Hörsching) präsentierten Schätzspiel, bei dem es galt die Zahl der verwendeten Zündhölzer für ein Modell des Bahnhofs Asten zu erraten gab es beim diesjährigen Maifest auch die Möglichkeit beim anwesenden Notar Unterstützungserklärungen für das Volksbegehren Haftungsboykott abzugeben, wovon reger Gebrauch gemacht wurde. Den an die 200 Besucher_innen wurde wie üblich Fassbier, Most und Köstlichkeiten vom Grill angeboten und es wurde bis in die Nachtstunden ausgiebig gefeiert.

Mehr dazu unter http://www.maydaylinz.at


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