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KPÖ für mehr Engagement gegen sexistische Werbung

  • Dienstag, 21. Mai 2013 @ 09:44
News Für mehr Engagement der Stadt Linz gegen sexistische Werbung plädiert KPÖ-Gemeinderätin Gerlinde Grünn im Zusammenhang mit der Beantwortung einer Anfrage bei der Gemeinderatssitzung am 7. März 2013 durch Frauenstadträtin Eva Schobesberger (Grüne).

Sexistische Werbung ist nach wie vor eine unerfreuliche Erscheinung im Stadtbild. Die Sexualisierung des weiblichen Körpers für Werbezwecke transportiert Geschlechterklischees und Rollenbilder. Die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern wird so weiter einzementiert.

Ausgehend von der unabhängigen Frauenbeauftragten der Stadt Graz, haben auch die Stadt Salzburg und die Stadt Wien 2012 Watchgroups gegen sexistische Werbung eingerichtet. BürgerInnen können als sexistisch wahrgenommene Werbungen einreichen und so zur Kritik derselben und zur Sensibilisierung beitragen. Laut Medienberichten wird dieses Angebot von den BürgerInnen gut angenommen und trägt damit zur kritischen Auseinandersetzung mit Geschlechterklischees bei.

Wie Schobesberger jetzt zur KPÖ-Anfrage mitteilt, verfolgt das Linzer Frauenbüro die Einrichtung von Watchgroups gegen sexistische Werbung in Graz, Wien und Salzburg zwar mit Interesse, beabsichtigt aber nicht dem Beispiel der drei Städte zu folgen, um nicht „sexistischer Werbung zu zusätzlicher Aufmerksamkeit zu verhelfen, bei gleichzeitig fehlenden Sanktionsmöglichkeiten“. Mit Verweis auf die „länderübergreifende Präsenz sexistischer Werbung sowie global agierende Unternehmen“ plädiert Schobesberger für ein Verbot solcher Werbung auf europäischer Ebene und meint, dass auf kommunaler Ebene Watchgroups „ausschließlich der Bewusstseinsbildung dienen“ können.

Die Frauenstadträtin bestätigt jedoch, dass in den genannten drei österreichischen Städten Beschwerden über sexistische Werbung online eingebracht und dazu von ExpertInnen verfasste Stellungnahmen den betroffenen Unternehmen übermittelt und auch im Internet veröffentlicht werden. Auch verweist sie auf das Beispiel von Luxemburg, wo Ministerien Richtlinien über diskriminierende Bilder und Sprache und ein Prozedere für Beschwerden erarbeitet haben und direkt auf betroffene Unternehmen einwirken und auch entsprechende Kriterien für Förderansuchen erarbeitet wurden.

Nach Meinung der Linzer KPÖ sind jedoch Aktivitäten gegen sexistische Werbung möglich und sinnvoll. Nämlich wenn eine Mobilisierung der Zivilgesellschaft, insbesondere von Frauenorganisationen, erfolgt: „Wie die massiven Reaktionen auf die unsozialen Arbeitsbedingungen bei Amazon gezeigt haben kann durch die KonsumentInnen auch auf große und international agierende und um ihr Image bedachte Unternehmen sehr wohl eingewirkt werden, das gilt auch für sexistische Werbung“, so Grünn abschließend.

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