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Rechtsextremist Duswald beleidigt KZ-Häftlinge

  • Donnerstag, 30. Juni 2011 @ 11:42
News Als einen klaren Fall für den Staatsanwalt bezeichnet KPÖ-Landessprecher Leo Furtlehner den oberösterreichischen Autor Fred Duswald sowie die Redaktionsverantwortlichen der in Graz erscheinenden FPÖ-nahen Zeitschrift Aula.

In diesem von den Freiheitlichen Akademikerverbänden herausgegebenen rechtsextremen Blatt hat Duswald jetzt die Holocaust-Überlebende Ruth Klüger, die für die Holocaustüberlebenden am Gedenktag gegen Rassismus im Parlament sprach, auf verabscheuungswürdige Weise verhöhnt sowie KZ-Häftlinge als „Landplage“ und „Kriminelle“ beschimpft.

Mittels angeführter zweifelhafter Beweise wird von Duswald die Existenz von Krematorien geleugnet und Zeitzeugen, die davon berichteten, mehrfach unterstellt, nicht die Wahrheit gesagt zu haben. Der Autor geht schließlich soweit, das Schicksal von Anne Frank dahingehend zu verharmlosen, als sie lediglich als das Opfer einer Typhus-Epidemie dargestellt wird. Solche Äußerungen stellen einen eindeutigen Verstoß gegen das NS-Verbotsgesetz dar. Die Die Israelitische Kultusgemeinde hat bereits Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet.

Fred Duswald (Jahrgang 1934) ist in der rechtsextremen Szene kein Unbekannter: Seit 1962 ist er „Alter Herr“ der extrem rechten Münchner Burschenschaft Danubia, deren Aktivitas zeitweilig im Fokus der bayerischen Verfassungsschützer stand. Der ehemalige Besitzer der Duswald-Mühle in Neumarkt-Kallham, die 1980 Ausgleich anmelden musste, war 1974 Bundeskassier und 1976 Bundeskassierstellvertreter der 1988 behördlich aufgelösten Nationaldemokratischen Partei (NDP) von Norbert Burger. 1979 schien er als Unterzeichner des Aufrufes für Generalamnestie auf. Auch war Duswald Vorstandsmitglied des 1998 behördlich aufgelösten Vereins Dichterstein Offenhausen.

Duswald ist immer wieder durch eindeutig revisionistische Leserbriefe und Beiträge in der deutschen „Nationalzeitung“, in der „Aula“ („Der alliierte Sieg über das Deutsche Reich und seine Verbündeten verwandelte die Welt in ein globales Menschenjagdrevier“, Aula 3/2004) und im rechtskatholischen Blatt „Der 13.“ hervorgetreten.

Gemeinsam mit dem 2011 verstorbenen ehemaligen Ministerialdirektor Fritz Tobias ist er Verfasser des Buches „Polit-Kriminalfall Reichstagsbrand -Geschichte einer Fälschung“ in welchem die Nazis als Drahtzieher dieses 1933 zu ihrer vollständigen Machtergreifung genutzten Ereignisses reingewaschen wurden.

Duswald setzt sich nach eigenem Bekunden „für historische Wahrheit und gegen verlogenen Schuldkult und einseitige Vergangenheitsbewältigung zu Lasten des eigenen Volkes … und strafbewehrte Denkverbote“ ein. Ein Dorn im Auge ist Duswald die „Holocaust-Zivilreligion“.

„Die unsäglichen Auslassungen von Duswald in der FPÖ-„Aula“ zeigen einmal mehr in aller Deutlichkeit, dass die FPÖ unwillig und unfähig ist, sich von rechtsextremen Kreisen zu distanzieren“, so Furtlehner abschließend. PolitikerInnen von ÖVP und SPÖ, die immer wieder einer „sachpolitisch“ oder mit sonstigen Argumenten begründeten Zusammenarbeit mit der FPÖ das Wort reden machen sich somit der Verharmlosung der Strache-Partei und des Rechtsextremismus mitschuldig.

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