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Gemeinderatsmehrheit gegen zusätzliche Grillzonen

  • Montag, 19. Juli 2010 @ 09:33
Linz Gemeinsames Grillen stellt auch in Linz für viele Menschen eine schöne Möglichkeit dar, sich in den Sommermonaten mit Familie, Freundinnen und Bekannten zu treffen. Das Bedürfnis zu Grillen hat als gesellschaftliches Ereignis für Familien oder im Freundeskreis enorm zugenommen. Dabei sind allerdings Menschen ohne eigenen Garten oder Hinterhof deutlich benachteiligt. Ebenso führt das Grillen in Wohngegenden gelegentlich zu Konflikten, wenn sich AnrainerInnen durch Rauch, Grillgeruch oder Lärm belästigt fühlen.

In vielen Städten im In- und Ausland wurde daher bereits begonnen öffentliche Grillplätze zu schaffen und anzubieten, die auch stark genützt werden. Grillplätze und Grillzonen in Erholungsgebieten lassen Urlaubsstimmung aufkommen bzw. sind für Menschen die sich keine Reisen leisten können sogar ein Urlaubsersatz. Ein schöner Tag in freier Natur bei selbstgegrillten Köstlichkeiten ist ein Genuss.

In Linz gibt es derzeit nur am Freizeitgelände am Pleschingersee (das eigentlich schon im Gemeindegebiet von Steyregg liegt, allerdings von der stadteigenen Linz AG verwaltet wird) und in Sankt Margarethen die Möglichkeit auf einem öffentlichen Platz zu grillen und dies wird auch bei entsprechender Witterung stark genutzt. Mit fix installierten Grillgeräten ausgestattete Plätze, bei welchen der Transport der Ausrüstung entfällt und wie sie etwa in Wien existieren, gibt es in Linz nicht.

Ein Antrag von Gemeinderätin Ursula Roschger (Grüne) für mehr solche Grillmöglichkeiten an öffentlichen Plätzen und auch solche die mit fix installierten Grillern ausgestattet sind führte im Gemeinderat am 1. Juli 2010 zu einer ausführlichen Debatte zu diesem Thema. Als mögliche Plätze um den LinzerInnen „ein Stück Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen und damit die Lebensqualität in der Stadt zu steigern“ wurden im Antrag der Grünen etwa das Donauufer im Bereich des Urfahraner Jahrmarktgeländes, beidseitig im Bereich der Eisenbahnbrücke oder im Wasserwald genannt, wo eine Belästigung der Anrainerinnen nicht zu erwarten ist.

In einer Aussendung hatte schon vor einiger Zeit die Junge ÖVP eine „Wasser-Erlebniswelt“ zum grillen, baden, zelten und angeln am Traunufer für Ebelsberg und Auwiesen vorgeschlagen. Nach Meinung der KPÖ, die bereits im August 2009 mit einer Kundgebung unter dem Motto „Reclaim the Beach“ das Grillen auf öffentlichen Plätzen thematisiert hatte kämen auch der Pleschingersee bestimmte Abschnitte des Donauufers (etwa in Alt-Urfahr) und des Traunufers (in Ebelsberg) sowie größere Parks, wo die notwendige Infrastruktur wie Trinkwasser und WC-Anlagen meist schon vorhanden sind, als Grillzonen in Frage.

Der Antrag fand allerdings nur die Zustimmung von Grünen und KPÖ, während sich SPÖ und ÖVP der Stimme enthielten und FPÖ sowie BZÖ ihn ablehnten. Die FP-Gemeinderätin Ute Klitsch glänzte dabei mit ausschweifenden Berichten über Grillverbote in Wien und Berlin, Feinstaub- und Müllbelastung durch das Grillen bis hin zur Erkenntnis, dass in Düsseldorf öffentliches Grillen ausdrücklich erwünscht ist, weil damit Ratten vertrieben werden. Es fehlte nur noch der Ruf nach einer Grillpolizei, dafür ist aber wohl die unter FPÖ-Kompetenz agierende künftige Stadtwache gedacht. Bei Klitschs Auslassungen über die Gefahren des Grillens hätte man fast denken können, dass Germanen nicht grillen, sondern das Fleisch roh essen…

Der SPÖ-Gemeinderat Lettner wiederum ortete Probleme mit der Wartung und Hygiene und wies auf das bürokratische Prozedere in Wien hin, wo für fixe Grillplätze eine Anmeldung von vier Wochen vor dem gewünschten Termin notwendig ist und betonte, dass die derzeitigen Plätze am Pleschingersee und in Margarethen kostenlos, flexibel und ausreichend seien. Andere Standorte seien wegen Konflikten mit AnrainerInnen ausgeschlossen.

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