Montag, 21. Dezember 2009 @ 15:14
Vor dem Hintergrund zunehmender Budgetprobleme stellt die Linzer KPÖ die enormen Ausgaben der Stadt für die Weihnachtsbeleuchtung als Wirtschaftsförderung in Frage. Die KPÖ-Gemeinderätin Gerlinde Grünn hat daher aus guten Gründen dem jüngsten Beschluss des Gemeinderates nicht zugestimmt. „Es ist vor allem nicht akzeptabel, dass die gesamten Kosten von der Stadt übernommen werden, während es in anderen Städten selbstverständlich ist, dass die Wirtschaft zumindest für einen Teil der Kosten aufkommt“, meint Grünn: So müssen in Wien die Geschäftsleute die Anschaffung zur Gänze und die Montage, Demontage, Strom und Lagerung zu 50 Prozent zahlen. In Graz zahlt die Stadt nur 50 Prozent bzw. zwei Drittel der Stromkosten.
In der diesjährigen Saison werden rund 480.000 Euro für Montage, Demontage und Reparatur der Weihnachtsbeleuchtung aufgewendet, dazu kommen weitere 25.000 Euro für Stromkosten. Da die Montage und Demontage in den Nachtstunden erfolgt sind die Kosten dafür bedingt durch Nachtarbeitszuschläge besonders hoch. Auch im Voranschlag 2010 sind wieder 357.000 Euro für die Weihnachtsbeleuchtung zuzüglich 25.000 Euro Stromkosten budgetiert.
„Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Klimakatastrophe ist auch die in den letzten Jahren erfolgte Expansion der Weihnachtsbeleuchtung und der damit verbundene Stromverbrauch über die Landstraße als der zentralen Einkaufsstraße hinaus zu hinterfragen“, so Grünn weiter: Mittlerweile wurden auf Druck der Geschäftswelt nämlich auch Klosterstraße, Hofgasse, die Hauptstraße in Urfahr, Teile der Wienerstraße und sogar in den Stadtteilen Bindermichl, Kleinmünchen und Solar-City mit einer teuren Weihnachtsbeleuchtung versehen.
In Österreich werden heuer laut Energiesparverband acht Millionen Euro für öffentliche und private Weihnachtsbeleuchtungen aufgewendet. Allein mit der damit verbrauchten Energie könnten 10.000 Haushalte ein ganzes Jahr lang mit Strom versorgt werden. Laut einer Studie der Caritas wissen gleichzeitig österreichweit 214.000 Haushalte nicht, wie sie Heizung und Strom für ihre Wohnung zahlen sollen und sind zumindest kurzfristig von Abschaltungen betroffen.