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Sechs „Stolpersteine“ in Wels

  • Donnerstag, 14. August 2008 @ 20:59
Geschichte Mit einer würdigen Veranstaltung ehrten die Initiative Welser gegen Faschismus und die Stadt Wels am 14. August 2008 durch die Verlegung von „Stolpersteinen“ an vier Plätzen im Stadtgebiet den antifaschistischen Widerstand.


Vor dem Haus Knorrstraße 3 wurden drei „Stolpersteine“ für die jüdischen Welserinnen Klara, Ernestine und Elfriede Grünberg verlegt. Bürgermeister Peter Koits begrüßte dabei nach einer musikalischen Einleitung durch Susanne Greifeneder vom BG/BRG Dr.Schauer-Straße die zahlreichen TeilnehmerInnen und wies auf die zahlreichen antifaschistischen Aktivitäten der Stadt hin. Der Künstler Gunter Demnig aus Köln erklärte seine Motive bei der Entwicklung der „Stolpersteine“, das sind Messingplatten mit den Namen und Daten ermordeter NS-GegnerInnen, von denen bereits 16.000 in hunderten Städten in Deutschland, zwölf in Österreich sowie in weiteren Ländern angebracht wurden. SchülerInnen stellten die drei gewürdigten Opfer des Faschismus vor. Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Linz, Georg Wozasek sprach das traditionelle Kaddisch.

Als zweite Station wurde beim Haus Goethestraße 21 ein „Stolperstein“ für den kommunistischen Widerstandskämpfer Karl Ammer, einem im KZ Mauthausen ermordeten Mitglied der „Welser Gruppe“, verlegt. Dazu würdigte der Welser Kulturstadtrat Friedrich Ganzert die Bedeutung des kommunistischen Widerstandes. Schülerinnen stellten die Biografie von Karl Ammer vor.

Der am 18. April 1944 in Brandenburg wegen Hochverrat, Wehrkraftzersetzung und Verschwörung hingerichtete Karmeliterpater Paulus (August) Wörndl war der dritte NS-Gegner, für ihn wurde beim Haus Stefan-Fadinger-Straße 7 ein „Stolperstein“ verlegt. Dazu sprach Robert Eiter, Vorsitzender der Initiative Welser gegen Faschismus und Sprecher des OÖ Netzwerks gegen Rassismus und Rechtsextremismus und wies auf die aktuelle Bedeutung des Kampfes gegen den Rechtsextremismus und Neofaschismus hin. SchülerInnen des Wirtschaftskundlichen Realgymnasiums würdigten das Leben von Pater Wörndl.

Die letzte Station war beim Haus Rablstraße 3, wo ein „Stolperstein“ für den sozialdemokratischen Widerstandskämpfer Ignaz Rößler, ebenfalls ein Mitglied der „Welser Gruppe“ verlegt wurde. Dazu sprach Stadtarchiv-Leiter Günter Kalliauer zum sozialdemokratischen Widerstand und SchülerInnen des BG/BRG Schauerstraße würdigten das Leben von Ignaz Rößler.

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