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Der exportierte Held

  • Freitag, 20. Dezember 2013 @ 08:00
Geschichte Die Biografie des Sepp Plieseis und ihre Rezeption. Von Klaus Kienesberger

40 Jahre nach seinem Tod bietet die Biografie von Sepp Plieseis -Kopf der Partisanenbewegung im Salzkammergut und somit Symbolfigur des Widerstands gegen den Nationalsozialismus - weiterhin Anlass für Forschung und Diskussionen.

Dabei liegen die Forschungsperspektiven weniger in den Taten und Handlungen (die Widerstandsaktivitäten im Salzkammergut in der Zeit zwischen 1934 und 1945 waren bereits im Zuge mehrerer Projekte Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen), vielmehr bietet die Rezeption des Lebens Plieseis' erstaunliche Multidimensionalität - angesiedelt an der Schnittstelle zwischen Regional- und Weltgeschichte, an der Grenze zwischen West und Ost, am Übergang zwischen Fakten und Fiktionen. In der Folge sei anhand eines Dreischritts skizziert, welche Entwicklung und Deutung die Biografie des Sepp Plieseis zwischen 1945 und 1978 durchlief.

PLIESEIS - EIN LEBEN, EINE BIOGRAFIE

Sepp Plieseis' Biografie (die an dieser Stelle nicht ausführlich wiedergegeben werden soll, da sie nicht ursächlich Forschungsgegenstand ist) trägt alle Elemente einer Abenteuer-Story: Spannung, Gefahr, Abwechslung. Er war Sozialdemokrat, Kommunist, Spanienkämpfer, Lager-Internierter, KZ-Häftling, KZ-Flüchtling, Partisanenkämpfer, Exekutivorgan und letztlich kommunistischer Funktionär. Stoff für einen Roman, der auch geschrieben wurde. Im Jahr 1946 erschien unter Plieseis' Namen eine Biografie mit dem Titel „Vom Ebro zum Dachstein“, in welcher er seine Kämpfe und sein Überleben zwischen 1937 und 1945 beschreibt.1 Plieseis verfasste den Text gemeinsam mit dem deutschen Schriftsteller Rudolf Heinrich Daumann - wobei letzterer wohl eher als „Ghostwriter“ agierte.2 Denn die eigenen Schreibversuche Plieseis' wirken stilistisch zu unsicher und ungelenk, wie die wenigen von ihm erhaltenen Texte, darunter das knapp 30 Seiten starke Manuskript „Vom Ebro zum Traunsee“3 sowie ein Leserbrief an die Redaktion des „Neuen Mahnruf“ beweisen. Redaktionell bearbeiteten der 1943 nach seinem Bruch mit den Nationalsozialisten nach Bad Goisern gekommene Schriftsteller Arnolt Bronnen sowie der aus Bad Goisern stammende Journalist und Schriftsteller Franz Kain die Biografie Plieseis' nach.4 Bronnen arbeitete 1946 neben seiner Tätigkeit als Redakteur bei der „Neuen Zeit“ in Linz als Lektor beim Verlag „Neue Zeit“, in welchem auch „Vom Ebro zum Dachstein“ erschien.

Die exakte Urheberschaft des Textes ist heute weitgehend unbekannt, selbst Vertraute dürften über die Co-Autorenschaft Daumanns lange Jahre nicht Bescheid gewusst haben. Die Zusammenarbeit von Daumann und Plieseis erscheint angesichts der verfügbaren Informationen nicht unlogisch, hat sich Daumann doch während der NS-Zeit vorwiegend mit utopischen Themen beschäftigt5 und lässt er doch vor Beginn und nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Nähe zur Arbeiterinnenbewegung erkennen. Das „Lexikon deutschsprachiger Schriftsteller“ vermerkt zu Daumann (1896-1957), der auch unter dem Pseudonym „Haerd“ auftrat, der Bauernsohn habe als Volksschullehrer gearbeitet und sei im 1. Weltkrieg schwer verwundet worden. Daumann war zeitweilig als Zeitungskorrespondent in Afrika und Amerika tätig, danach arbeitete er wieder als Lehrer. 1933 schließlich wurde er aus dem Schuldienst entlassen und lebte fortan als freier Schriftsteller in Potsdam. 1943 wurden seine Bücher offensichtlich verboten, der Grund dafür sei die Verspottung von Nazis gewesen. Anschließend soll er als Mitglied der illegalen KPÖ am antifaschistischen Widerstandskampf der Jahre 1944/45 teilgenommen haben. Das erklärt auch das Zusammentreffen mit Sepp Plieseis in Bad Aussee. 1946 kehrte Daumann nach Deutschland - genauer in die spätere DDR - zurück, war Sendeleiter des Landessenders Potsdam und anschließend wieder freischaffender Schriftsteller.“6

PLIESEIS - EINLEBEN, EINE BIOGRAFIE?

Mehr als 20 Jahre ruhten die Erlebnisse Plieseis, dann griff ein DDR-Schriftsteller namens Julius Mader den Stoff auf und brachte „Vom Ebro zum Dachstein“ unter dem Titel „Partisan der Berge“7 im Militärverlag der DDR neu heraus. Mit Erfolg: „Partisan der Berge“ erschien bis 1989 in drei europäischen Staaten in sieben Auflagen, darunter fallen drei Auflagen in der DDR (1971,1978 und 1987), zwei Auflagen in Österreich (Globus-Verlag, 1971 und 1987) sowie eine Auflage in der CSSR (Bratislava 1975). Insgesamt umfassten die sieben Auflagen 47.000 Exemplare.8 Neben kleinen sprachlichen Änderungen, um den Text für den DDR-Markt lesbarer aufzubereiten, stechen bei genauerer Analyse auch inhaltliche Veränderungen am Ursprungstext ins Auge, mit welchen sich unter anderem bereits der oberösterreichische Autor Erich Hackl beschäftigt hat.9

Die Biografie dieses Julius Mader (1928-2000) wirkt auf den ersten Blick unspektakulär. Mader studierte Wirtschaftswissenschaften, Journalistik und Staats- und Rechtswissenschaften an den Universitäten Berlin und Jena, der Hochschule für Binnenhandel in Leipzig und an der DASR Potsdam Diplomwirtschaft. 1958 trat er der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) bei, 1965 promovierte er zum Dr. rer. pol. Zuerst war er im Binnenhandel tätig, bis 1959 arbeitete er als stellvertretender Chefredakteur der Publikation „Der Handel“, ab 1960 war er vorwiegend als freischaffender Schriftsteller tätig. Seinen Schwerpunkt legte er auf Reportagen und Dokumentationen über die NS-Zeit, darunter auch „Der Banditenschatz“, in dem er die Geschichte des Geldfälscherkommandos des KZ Sachsenhausen unter die Lupe nahm. Fallweise fungierte er für diverse TV-Produktionen als historischer Berater. Mittlerweile ist nachgewiesen, dass Mader als Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) verzeichnet war. Julius Mader arbeitete als Redakteur im Verlag „Die Wirtschaft“ an einer Dokumentation über den amerikanischen Geheimdienst, als er in Kontakt mit der Staatssicherheit kam und 1958 zunächst als inoffizieller Mitarbeiter durch den Leiter der Abteilung „Agitation“, Günther Halle, angeworben wurde.10 Ab 1962 fungierte „Thomas Bergner“ - so sein Deckname - als „Offizier im besonderen Einsatz“ (OibE) im Rang eines Hauptmanns - angebunden an der Abteilung „Agitation“ des MfS.11 In dieser Funktion war Julius Mader auch für Öffentlichkeitsarbeit und Spezialpropaganda verantwortlich. Die Zusammenarbeit wird als „äußerst produktive und wirkungsvolle Verbindung“ bezeichnet, die mit der Schrift „Alles Gangster in Aktion“ über den amerikanischen Geheimdienst erste Früchte trug. Es folgten 32 Buchtitel mit 121 Auflagen und 5,2 Millionen Exemplaren, die in 18 Sprachen übersetzt wurden.12

Als MfS-Mitarbeiter dürfte Mader mit den Arbeitsmethoden des MfS vertraut gewesen sein, die vor allem für Spezialpropaganda von Relevanz waren. Spezialpropaganda umfasste vom MfS initiierte Desinformationskampagnen in westlichen Staaten, insbesondere in der Bundesrepublik. Insofern dürften in die Werke Maders immer wieder auch geheimdienstliche Informationen und Know-how eingeflossen sein. Markus Gross tituliert Julius Mader als „Hauspublizist“ des DDR-Staatssicherheitsdienstes, der die Medien der DDR immer wieder mit Informationen und Dossiers versorgte.13 Tatsächlich sind die meisten Publikationen Maders als Auftragsarbeiten zu qualifizieren, mit denen die DDR-Spitze „die nationalsozialistische Belastung westdeutscher Eliten sowie die strafrechtliche Untätigkeit der Bundesrepublik anprangerte und sich selbst konsequente Aufarbeitung und Strafverfolgung attestierte“ - Maders Bücher zählten zu jenen Veröffentlichungen, in denen Eliten der BRD „tatsächliche oder vermeintliche Vergehen in der Zeit des Nationalsozialismus“ vorgeworfen wurden.14

SELBSTDARSTELLUNG

In einem dem Zeitgeschichte-Museum „zur beliebigen Verwendung“ übermittelten „Scherenschnitt“15 seiner Person lernt man Julius Mader in seiner Selbstdarstellung kennen. Er tituliert sich als „namhaften Publizisten“ und „international bekannten Dokumentaristen“, erwähnt seine Mitgliedschaft beim Schriftstellerverband sowie beim Journalistenverband der DDR und zitiert „Meyers Taschenlexikon: Schriftsteller der DDR“: „Insgesamt kommt Mader mit seinen massenwirksamen Büchern ein beachtlicher Anteil an der breiten Aufklärungsarbeit im Kampf gegen den Faschismus und heutigen Imperialismus zu.16

Maders Spezialgebiete umfassten einerseits die Dokumentation des Lebens und der „Untaten“ des Wiener SS-Obersturmbannführers im SD des Reichssicherheitshauptamtes Otto Skorzeny, zu diesem Thema erschien „Jagd nach dem Narbengesicht.“ Sein zweites „Hauptwerk“ publizierte er unter dem Titel „Der Banditenschatz – Ein Dokumentarbericht über Hitlers geheimen Gold- und Waffenschatz“ und beschäftigte sich mit den „Spuren des SD-Geldfälscherkommandos aus dem KZ Sachsenhausen“. Damals kam er bereits mit dem Salzkammergut in Berührung, da das Geldfälscherkommando bis ins KZ Ebensee und weiter zum bis heute geheimnisumrankten Toplitzsee im steirischen Salzkammergut führte. Mader war nach eigenen Angaben damals selbst zu Recherchezwecken im Salzkammergut und dürfte zu dieser Zeit auf die (Lebens-) Geschichte des Sepp Plieseis gestoßen sein.

In Maders selbstverfasster Biografie heißt es dazu: „Besondere Verdienste erwarb sich Dr. Mader in der antifaschistischen Traditionspflege im Falle des Österreichers, Kommunisten und Partisanen Sepp Plieseis. Er griff das Memoirenbuch von Plieseis ,Vom Ebro zum Dachstein', das bereits 1946 im Linzer Verlag Neue Zeit erschienen und inzwischen weithin unbekannt geworden war, 1971 in der DDR auf, reicherte es biografisch wie dokumentarisch an und half es erfolgreich international zu verbreiten.“17 Dabei handelte es sich um die DDR-Version, die unter dem Titel „Partisan der Berge“ unter Maders Herausgeberschaft erschienen ist.

KOMMENTAR UND ANREICHERUNG?

Damit wird ein entscheidender Widerspruch offenbar. Im einem Beitrag in den „Mitteilungen der Gesellschaft Österreich - Deutsche Demokratische Republik“ verweist Mader im Gegensatz zur zuvor erwähnten „Anreicherung“ auf seine scheinbar unbeteiligte Herausgeberschaft: „Dem Bestseller dieses längst international populären österreichischen Autors fügte ich nur ein knappes Vorwort hinzu (...). Mader konterkariert dies außerdem im Vorwort selbst, indem er schreibt: „In seinem (Plieseis', Anm.) Nachlass fand ich unter anderem auch sein Buchmanuskript ´Vom Ebro zum Dachstein - Lebenskampf eines österreichischen Arbeiters'.“18 „Vom Ebro zum Dachstein“ war ein publiziertes Buch, beileibe kein Manuskript, das zur „Weiterverarbeitung“ einlädt. Bei der im DDR-Militärverlag erschienenen Neuauflage handelt es sich mitnichten um eine „Anreicherung“, auch nicht um die Neuherausgabe mit einem „knappen Vorwort“: Vielmehr nahm Mader wesentliche inhaltliche Eingriffe vor. Dabei erhalten manche Textpassagen der ursprünglichen Version eine massiv veränderte Bedeutung, andere Passagen wurden überhaupt aus dem Buch gekippt oder völlig umgeschrieben.

Plieseis wurde dadurch von Julius Mader zu einer Heldenfigur stilisiert. Denn während „Vom Ebro zum Dachstein“ ein klares Produkt seiner Zeit war, eine ideologisch „aufmunitionierte“ Abenteuerbiografie mit antifaschistischem (nicht im DDR-Sinne) Mehrwert, verfolgte Julius Mader mit der Neuherausgabe ein klares Ziel. Der Text sollte dem zeitlichen Kontext entrissen und in Zeitlosigkeit transformiert werden, konkret in zeitlose Repräsentanz und Rechtfertigung „antifaschistischer“ Grundelemente des „besseren“ deutschen Staates - der DDR. Nach dieser Lesart rücken der reale Sepp Plieseis und sein Kampf gegen den Nationalsozialismus in den Hintergrund. Er wird zum Symbol des unermüdlichen Kampfes des DDR-Systems gegen eine feindliche westliche, faschistische oder zumindest imperialistische Welt, oder - wie es Julius Mader im Nachwort zu „Partisan der Berge“ ausdrückt - zum „Mahner und Warner vor den neuerlichen Gefahren, die sich aus dem Wuchern von BRD-Monopolen in Österreich für sein Heimatland (wohl eher für die DDR und die übrigen kommunistischen Staaten, Anm.) ergaben.“20 Sepp Plieseis rennt als universell einsetzbarer antifaschistischer Don Quichotte gegen die faschistischen Windmühlen - aber weniger gegen jene des Deutschen Reichs als gegen jene der in den 70er Jahren vom SED-Staat propagierten Feindbilder.

Eine Analyse der am Ursprungstext vorgenommenen Änderungen lässt erkennen, dass diese dazu dienten, den Text im Sinne der in der DDR offiziell gepflogenen marxistisch-leninistischen Ideologie „brauchbar“ zu machen:21 Die Ergebnisse reihen sich in jenes starre Freund-/Feindbildschema ein, welches in der marxistischleninistischen Propaganda vermittelt wurde. In verkürzter Darstellung reduzierte diese den offiziell geprägten öffentlichen Diskurs auf eine Überhöhung der Leistungen des Sozialismus und auf ein antagonistisch gezeichnetes Bild des Westens, insbesondere der BRD, in deren Darstellung die nationalsozialistischen Kontinuitäten hervorgehoben wurden.

PLÖTZLICH EIN SOZIALISTISCHER HELD

Eine wichtige Rolle in den DDR-Kommunikationsschemata nahmen so genannte sozialistische Heldenfiguren ein, welche als „leuchtende Beispiele des Sozialismus“, als „role models“ einer sozialistischen Gesellschaft kommuniziert wurden. Dabei handelt es sich um „politisch stilisierte Erfahrung und Erinnerung, die von der Realgeschichte der NS-Verfolgung und des Widerstandes, von den in der Opposition gegen Hitler entwickelten Neuordnungsplänen wie auch von den Schicksalen der Betroffenen oft weit entfernt ist.“22

Die dadurch gepflogene spezielle Ausrichtung der Kommunikation veränderte reale Biografien „bis zur Unkenntlichkeit“,23 „Aus alltäglichen Menschen wurden heroisch leidende, heroisch kämpfende und heroisch siegende Helden und Heldinnen; Wegbereiter einer ,neuen Zeit' und eines ,neuen Menschen', die als solche in den Rang der Unsterblichkeit gehoben wurden. Nicht das reale Subjekt, ein Individuum erschien in der Abbildung, sondern ein Typus, eine Funktion im Gesamtzusam-menhang.“24 Posthum löste sich ihr symbolisch verwendeter Namen von den Personen und Persönlichkeiten. Die Namen wurden zu austauschbaren Symbolen eines „anti-faschistischen Typus“ und waren nicht mehr auf den individuellen antifaschistischen Kampf und den individuellen Lebenslauf bezogen. Antonia Grunenberg findet dafür eine einfache, untergründig vermittelte Botschaft: „So war es nicht, aber so soll es (gewesen) sein.“25

Das Problem bei der Konstruktion typischer sozialistischer Heldinnen war, dass der Konnex zur Realität des antifaschistischen Widerstandes entwurzelt wurde: „Die Stilisierung wurde gegenläufig zur Verlassenheit des Kämpfers, zu seinen Demütigungen durch die totalitäre Gewaltherrschaft und die eigene Seite, zu seinem dauernden existenziellen Bedrohtsein und seiner Todesangst vorgenommen. So fand in der Ästhetisierung eine Enteignung der Persönlichkeit, eine Entpersonalisierung statt, die den Beteiligten im Extremfall weder ihr authentisches Leben (...) noch ihren eigenen Tod ließ.“26 Die ästhetische Symbolik im anti-faschistischen Kontext resultierte in einer Form kollektiver Realitätsverweigerung: „Sie überhöhte den anti-faschistischen Kampf in der symbolischen Dreiheit von Kämpfen - Sterben -Siegen, bis er die Realität vollständig überdeckte.“27

Die Zielsetzung der ästhetischen Inszenierung bestand in strategischer Ausrichtung darin, aus der antifaschistischen Perspektive heraus die politische Ordnung zu legitimieren. So wurde beispielsweise das Leben und Wirken der antifaschistischen Widerstandskämpfer „optisch sinnfällig und direkt zur Vorstufe des ersten sozialistischen Staates auf deutschem Boden erklärt.“28

DIE GESCHICHTE DER SOZIALISTISCHEN HELDINNEN

Das Konzept der sozialistischen Heldinnen geht auf die theoretisch durch Friedrich Nietzsche, Karl Marx, Maxim Gorki und Anatoli Lunatscharski grundgelegte Vorstellung vom „neuen Menschen“ zurück und tauchte im April 1934 erstmals in institutionalisierter Form auf, als in der Sowjetunion erstmals der Titel „Held der Sowjetunion“ verliehen wurde.29 Die Heldenformierung entwickelte sich über den „Helden der Arbeit“, der auf der Stachanov-Bewegung fußt und schließlich als „Held der sozialistischen Arbeit“ tituliert wurde.30

Die „neuen Menschen“ blieben nicht auf die UdSSR beschränkt sondern tauchten nach Ende des Zweiten Weltkriegs in ganz Osteuropa und in der DDR auf. Silke Satjukow und Rainer Gries unterscheiden drei verschiedene sozialistische Heldentypen: Kulturhelden, politische Führer-Helden und Kriegerhelden.31 Sepp Plieseis ist wohl primär in drittere Kategorie zu rechnen, mit Abstrichen auch in zweitere. Er zählt somit zu jenen Menschen, die „als Repräsentanten der sich entwickelnden sozialistischen Gesellschaften ein ganz neuartiges, außergewöhnliches, niemals zuvor dagewesenen Phänomen“ darstellen sollten.32

HELDENSCHEMA

Das Ziel der Heldinnenkommunikation war das Ende der Heldinnenverehrung. Wenn aus jedem Menschen ein/e Heldin erwächst, sind die explizit am Podest stehenden nicht mehr notwendig. Dieser Zugang wurde von der Sowjetunion ausgehend in die osteuropäischen Staaten exportiert, es entstand eine regelrechte Blüte an Heldenerzählungen und Heldenkonstruktionen. Zur Gesellschaft gleichrangiger Heldinnen konnte die Entwicklung der „sozialistischen Gesellschaft“ nicht schreiten, auf heldenhafte Prototypen wollten und konnten also weder die UdSSR noch die verknüpften Staaten verzichten. Es entstanden regelrechte Blaupausen sozialistischer Heldenbiografien. Silke Satjukow und Rainer Gries entwickelten die Vita eines „Musterhelden“, welche die wesentlichen notwendigen Elemente des Heldenmusters beinhaltet. Dies wird nun mit der Vita von Sepp Plieseis in Verbindung gesetzt.

DER „HELD“ SEPP PLIESEIS

Sepp Plieseis war ein später sozialistischer Held. Die erste Ausgabe von „Partisan der Berge“ aus dem Jahr 1971 verfehlte die Hochkonjunktur der „antifaschistischen“ Helden um satte 20 Jahre. Dennoch treffen die Grundmuster des sozialistischen Helden auf die Konstruktion des „Helden“ Sepp Plieseis zu:33

„Der künftige Held entstammt einfachen, bescheidenen Verhältnissen.34 Die Herkunft Plieseis' ist geradezu für eine Heldensaga prädestiniert. Sein Vater Johann ist Schuhmacher und Maurer, er selbst beginnt als Hilfsarbeiter in Bad Ischl.35

„Sein Umfeld ist intakt. Der Vater ist im besten Fall weitsichtig und fürsorglich, die Mutter erfüllt getreu ihre weiblichen Pflichten.36“ Aus den vorliegenden Materialien lässt sich das nicht eruieren, die Rolle der Mutter in der biografischen Darstellung Plieseis' lässt aber durchaus auf eine fürsorgliche Mutter schließen.

„Kindheit und Jugend spielen im Arbeitermilieu, zumindest ein Elternteil ist Mitglied der Gewerkschaft oder sogar der Partei.“37 Bereits in seiner Kindheit kam Plieseis mit der Sozialdemokratie in Berührung, er selbst schreibt: „Angeregt durch mein Elternhaus war auch ich seit meiner frühesten Jugend in der sozialistischen Bewegung tätig. Ich war in Ischl einer der Führer der sozialistischen Jugend.“38 Plieseis war Mitglied in mehreren sozialdemokratischen Organisationen. „Das Kind fällt schon früh auf; schon im zarten Jugendalter kann sich die Berufung zum Helden offenbaren: Sei es, dass der Heranwachsende erkennt, dass er das Elternhaus verlassen muss, um seine fachlichen Kenntnisse und Fertigkeiten in der Fremde zu vervollkommnen. Der Held wird nämlich einst ein Meister seines Faches sein.“39

Es sind zwar nicht die Kinder- und Jugendjahre, doch bereits im Alter von 21 Jahren ist er an den Schutzbund-Kämpfen in Ebensee mitbeteiligt, mit 23 nimmt er schließlich die Reise nach Spanien in Angriff, um dort mit den Internationalen Brigaden gegen Franco zu kämpfen. Im Sinne der Heldensaga ist das Verlassen der Heimat durchaus notwendig, in Spanien erhält Plieseis das Rüstzeug für seinen späteren „heldenhaften“ Partisanenkampf im Salzkammergut. „Sei es, dass der junge Mann Anfechtungen und Verlockungen widerstehen muss, die ihn vom Pfad seiner Heldengenese abzubringen drohen. Der Held darf zweifeln, Irr- und Umwege gehen, er findet jedoch stets auf den rechten Weg zurück. Der künftige Held erweist sich schon in jungen Jahren als weitsichtig und anständig; schon in der Jugend (...) eröffnet sich bereits der Vorschein seines künftigen Heldentums.''40

Von Zweifeln und Irrwegen berichtet die biografische Darstellung wenig, Plieseis' Handeln scheint immer wohlüberlegt, zielgerichtet und sein Denken linear und logisch. Damit erfüllt er die Voraussetzung des „guten Handelns“ in jungen Jahren. Mit einer Ausnahme, wobei diese für seine späteren Tätigkeiten durchaus auch qualifizierend wirkt: Plieseis' Hang zur Wilderei. Partisanenkollege Karl Gitzoller gibt Jahre später zu Protokoll: „Er (Plieseis, Anm.) wusste, dass ich wildern gehe, und da ist er auch mit mir gegangen. Einmal haben sie uns erwischt.“ Gitzoller und Plieseis waren wegen dieser Aktion kurzfristig inhaftiert.41

„Mit der Zeit kommt der potenzielle Held mit der Partei in Berührung. Sie gibt ihm fortan die geistige Heimat, den Schutz und die Sicherheit, welche sein arbeiterliches Elternhaus nicht mehr geben kann. Die Partei wird nun seine Erzieherin. Der Held lernt fleißig und begierig. Er ist ein Produkt der Partei.“42 Nach den Februarkämpfen wendet sich Plieseis von der Sozialdemokratie ab: „Aber nach den Februarkämpfen 1934 ist es mir klar geworden, dass ein konsequenter Kampf gegen den Faschismus und gegen den Nationalsozialismus nur in der kommunistischen Partei möglich ist. Nach reiflichem Überlegen entschloss ich mich daher, dieser Partei beizutreten und ihr meine ganzen Kräfte zur Verfügung zu stellen.“43

Er ist in Bad Ischl in der illegalen KP für Organisation und Propaganda zuständig, dies offensichtlich auch erfolgreich, in dieser Zeit wird er nicht aktenkundig. Mit der Einberufung als Spanienkämpfer kommt für ihn eine neue Zeit des Lernens und neuer Erfahrungen. Spanien und die Zeit in den französischen Lagern nützt Plieseis trotz aller Unbillen zur Weiterbildung, wie ihm seine ehemaligen Mitstreiterinnen attestieren. So erzählt Alois Straubinger, einer aus der innersten Führungsriege der Partisanenbewegung: „Ideologisch war er ein einwandfreier Mensch. Er war ein echter Sozialist. Das Ziel des Sozialismus war bei ihm etwas Natürliches. Durch seine großen Erfahrungen, in Spanien und durch das KZ, dort hat er viele Schulungen, z.B. in Frankreich in den Lagern, mitgemacht. Diese haben ihn sehr gefestigt. Wir dürfen momentan nicht das Ziel des Sozialismus anstreben, denn vor allem ist das wichtigste die Unabhängigkeit Österreichs, das Naziregime zu beseitigen. Und dann hat man sich das so vorgestellt und das ist hauptsächlich von ihm ausgegangen.“44

„Herangereift und politisch wie moralisch gefestigt, vollbringt der Mann die Tat - sie ist die Manifestation des Helden. Der Held besteht die Herausforderung einer bestimmten historischen Situation unangefochten und bravourös. Diese Aktion muss nicht überlegt werden, sie ist das Ergebnis einer selbstverständlichen Anwendung der bereitgestellten Theorien. Sie ist eine notwendige, außerordentliche und außergewöhnliche Handlung, die der Held persönlich und ,allein' ausführt, die jedoch dem Kollektiv, dem Betrieb, der Arbeiterklasse oder der Nation großen Nutzen bringt. Tat und Held verschmelzen für die anderen zu einem Symbol: Der Held ist überdies ein Mann der großen Tat, nicht der großen Worte.“45

Die zentrale „Tat“ Plieseis' ist die Flucht aus dem KZ-Nebenlager Adnet (Hallein) als Schlüsselerlebnis für den Widerstand im Salzkammergut. Größtenteils ist er dabei auf sich selbst angewiesen. Er „trickst“ das Bewachungspersonal aus und schafft es mit Hilfe von Karl Gitzoller bis ins Salzkammergut, wo seine Flucht fruchtbaren Nutzen trägt, indem er an den Aufbau einer Widerstandsgruppe herangeht. Dem „Heldentod“ entgeht Plieseis mehrmals durch Glück, überlebende Helden „leben fortan im Einklang mit der sozialistischen Moral; (...) Der Held wird nun im Idealfall zum Lehrer, erst jetzt erklärt er sich, fordert die anderen auf, hält Reden, wird von ,den Massen' gefeiert. Die Verwandlung zum Helden lässt sich zuweilen auch äußerlich erkennen: Der Held wird als strahlend und schön geschildert. Er genießt nicht nur den Respekt seiner Fachkollegen, die Solidarität seiner Parteigenossen, sondern auch die Liebe der Menge.“46

Dazu sei am besten Dr. Julius Mader in seinem Nachwort zitiert: „Sepp Plieseis gönnte sich auch dann, als die Waffen in Mitteleuropa schwiegen, weder genießerische Muße noch persönlichen Luxus. Den Rest seines Lebens widmete er trotz seiner in den Jugendjahren überreichlich strapazierten Gesundheit dem gesellschaftlichen Fortschritt in der Republik Österreich, dem Kampf gegen Großkapital und Reaktion in seiner Heimat. Seine Genossen wählten ihn in die Bezirks- und Landesleitung der Kommunistischen Partei Österreichs. Als Organisationsleiter in der KPÖ-Gebietsleitung von Bad Ischl bewährte er sich als nimmermüder Initiator vieler Aktionen gegen neofaschistische und antiösterreichische Umtriebe.“ 47

In Sinne eines in der sozialistischen Moral und im offiziellen Denken agierenden Funktionärs interpretiert Julius Mader die weitere Biografie des „Helden“ - und zwar zugeschnitten auf die antifaschistischen und im weiteren Sinn antiimperialistischen Bedürfnisse der DDR. Die reale „Story“ bildet den Handlungsrahmen für eine antifaschistisch korrekte Musterbiografie, aus der Lehren gezogen werden können bzw. sollen, egal wenn manche Fehler und Unregelmäßigkeiten, die aus der „antifaschistischen Mischmaschine“ erwachsen, bisweilen gar Absurditäten produzieren. In Kenntnis der hiesigen Strukturen klingt es also ein wenig verwunderlich, wenn ein kleiner Angestellter und Beamter sich „im Interesse der Arbeiterklasse“ dafür einsetzt, „das öffentliche Leben zu demokratisieren.“48 Ganz klar in dieselbe Richtung stößt Mader, wenn er in Plieseis einen ständigen „Mahner und Warner vor den neuerlichen Gefahren, die sich aus dem Wuchern von BRD-Monopolen in Österreich für sein Heimatland ergaben“, erkennt.49

PLIESEIS - EIN LEBEN, EIN HELD? UND DANN?

Sepp Plieseis sollte noch einmal im Heldinnenregister der DDR auftauchen. Sieben Jahre nach Erscheinen des Buches wurde sein Leben in einer Serie des DDR-Fernsehens unter dem Titel „Gefährliche Fahndung“ aufbereitet. Die Serie wurde ab Mai 1978 ausgestrahlt und traf damit eine „Hochkonjunktur“ österreichischer Themen in der DDR. Kurz zuvor – Ende März 1978 – hatte Bruno Kreisky als erster westlicher Regierungschef der DDR einen offiziellen Staatsbesuch abgestattet und damit im Zuge der Annäherung der beiden Staaten im Vorfeld und im Nachhinein für unerreichte Präsenz Österreichs in den DDR-Medien gesorgt.

„Gefährliche Fahndung“ lief zur besten Sendezeit und lässt sich im Nachhinein als das ausführlichste und massenwirksamste „Puzzleteilchen“ des in der DDR verbreiteten Österreich-Bildes einschätzen. Niemals zuvor und nie mehr danach wurde Österreich bzw. wurden „österreichische Typologien“ so abendfüllend und ausführlich in Szene gesetzt wie im Rahmen von „Gefährliche Fahndung“.

„Gefährliche Fahndung“ blieb nicht nur bei der Auseinandersetzung mit Plieseis' originärer oder auch nicht originärer Biografie. Nein, ebendiese erfuhr noch eine gleichermaßen skurrile wie exemplarische Neuinterpretation und Weiterverbreitung. 1976 begann man mit der Planung und Produktion der Serie, die auf „Partisan der Berge“ basierte, wobei auch Elemente des von Julius Mader verfassten Buches „Der Banditenschatz“ eingeflochten wurden.50 „Gefährliche Fahndung“ ist eine Adaption der beiden - sich verschränkenden und sich überschneidenden Stoffe - die darauf abzielt, den Sinn der Basistexte erkennbar in die filmische Darstellung zu übertragen.

Dabei handelt es sich um eine Mitte der 70er-Jahren angesiedelte Kriminalstory, die Charaktere aus der Salzkammergut-Partisanenbewegung um Sepp Plieseis verwendet, diese geringfügig verfremdet und in eine fiktionale Handlung einbaut. Diese gründet auf den Ereignissen der - von der DDR propagierten - Verschwörung vom August 1944 im Straßburger Hotel „Maison Rouge“, in dem – der Fama nach - wesentliche Proponentlnnen der Nationalsozialisten Pläne für ein Wiedererstehen des Nationalsozialismus nach der Niederlage schmiedeten. Im Zentrum der Handlung steht ein Mord an einem ehemaligen Salzkammergut-Partisanen, der im Begriff ist, das Verschwinden der bei Kriegsende in einem alten Bergwerk eingelagerten Kunstschätze aufzudecken. Ehemalige Nationalsozialisten, die in der Türkei, Schweiz und Deutschland untergetaucht sind und die an diesem Kunstraub beteiligt waren, versuchen mit den Geldern, die sie über den Verkauf der Kunstschätze zu lukrieren trachten, ein internationales Netz einer neo-nationalsozialistischen Bewegung zu finanzieren.

Die Serie wurde 1978 im DDR-Fernsehen in sieben Teilen ausgestrahlt, Regie führte Rainer Hausdorf, als Autor fungierte der bekannte DDR-Autor Harald Hauser, als „wissenschaftlicher Berater“ trat Julius Mader in Erscheinung, einige bekannte Schauspieler wie der damalige Filmstar und spätere (und heutige) „Polizeiruf 110“-Kommissar Jaecki Schwarz spielten in Hauptrollen. Der Serie war die beste Sendezeit um 20.15 Uhr vorbehalten - einer jener attraktiven Sendeplätze, die den Eigenproduktionen vorbehalten blieb.51

Die Namen der handelnden Personen und Örtlichkeiten sind historischen Vorlagen zum Teil willkürlich und plakativ angeglichen: Die Hauptperson, Toni Pleisner (Plieseis), Kriminalkommissar in „Bad Hirschl“ (Bad Ischl), Sohn des ehemaligen Partisanenchefs (der unschwer als Sepp Plieseis auszumachen ist), ermittelt in der Angelegenheit und tritt als überzeugter Antifaschist auf. Kopf der verschwörerischen Neo-NSDAP ist „Dr. Härtel (Dr. Wilhelm Höttl - ehemaliger SD-Mann und SS-Obersturmbannführer, lebte in der Nachkriegszeit in Altaussee), einer seiner bezahlten Killer heißt „Degussa“ (Deutsche Gold- und Silberscheideanstalt).

„MEDIALE BEGLEITUNG“

Der Serie wurde - aufgrund der aufwändigen und umfangreichen Konzeption - entsprechende „mediale Begleitung“ zuteil. Als Schwerpunkt wurde die „Authentizität“ des zugrunde liegenden Materials ins Treffen geführt, vermutlich um die Relevanz der Thematik für das „reale Leben“ her-vorzustreichen.52 Der DDR-Fernsehillustrierten „FF-Dabei“ war der Start von „Gefährliche Fahndung“ eine doppelseitige Bilderstrecke sowie ein Interview mit dem Serienautor Harald Hauser wert.53 In diesem Interview betont Hauser das Ansinnen, „authentisches“ Material, dessen Aufzählung „10 Druckseiten benötigen“ würde, mit Fiktionalem zu verknüpfen: „Ereignisse und Umstände, aus denen beide (Fabel und Verknüpfung, Anm.) entstanden, sind authentisch, einige dokumentarisch.“54

So speist sich die Serie „aus der unerschöpflichen Fundgrube alltäglicher politisch motivierter Mordanschläge, Staatsstreiche, Putschversuche, Kunstraube und Verkaufsangebote verschollener' Kunstwerke, sensationeller Verhaftungen und plötzlicher Entlassungen von Totschlägern und Fälschern.“55 Die Produktionshintergründe wurden thematisiert, um Einblick in die „sozialistische“ Produktionsweise zu geben, den dahinter liegenden „Kollektivgeist“ zu beschwören. So wird in der Berliner Zeitung die „schöpferische Atmosphäre“ während der praktischen Arbeit, die „langdauernde enge Zusammenarbeit“ und die „angenehme Arbeitsatmosphäre“ betont.

DIE WIRKUNGSABSICHTEN

Wie für die meisten - länger und ausführlich geplanten Produktionen im Auftrag des DDR-Fernsehens - wurden auch für „Gefährliche Fahndung“ bereits während der Konzeption und Planung so genannte Wirkungsabsichten formuliert. Diese sollten die Beeinflussung im Sinne der marxistischleninistischen Ideologie gewährleisten. Für die sozialistische Krimi-Produktion wurden generell vier Aspekte der Wirkungsabsichten vorausgesetzt, die besonders authentisch und realistisch umgesetzt werden sollten, nämlich Spannung, Moral, Unterhaltung und Ethik56

Konkret war „Gefährliche Fahndung“ im offiziellen Sinn auf antifaschistische Grundmotive ausgelegt, die dazu angetan waren, den Faschismus in der allgemeinen Wahrnehmung wach zu halten. Der Nationalsozialismus sollte lediglich als thematischer Aufhänger angenommen werden, um die generelle „faschistische Gefahr“ zu stilisieren und vor dieser zu warnen: „NS-Verbrechen gegen die Menschlichkeit dürfen und werden nicht verjähren. Ihre öffentliche Verurteilung hält den älteren Menschen die schrecklichen Erinnerungen an die aggressivste Spielart des Imperialismus - den Faschismus - gleich welchen nationalen Zuschnitts wach und ist der jungen Generation Mahnung für ihren Weg in die Zukunft.“57

Der Westen, sprich die BRD sollte weiterhin als faschistische Bedrohung rezipiert werden. Folglich sitzen die Drahtzieher und Bösewichte in „Gefährliche Fahndung“ in München. Zweite zentrale Wirkungsabsicht war, den Sozialismus im marxistischleninistischen Sinn als gesellschaftliche Alternative zu institutionalisieren, die allerdings in ständiger Abwehr von Bedrohungen ist: „Obwohl die durch die sozialistischen Länder und alle demokratischen und friedliebenden Menschen erzwungene Entspannungspolitik im Herzen Europas den imperialistischen Kräften gewisse Schranken setzt, versuchen sie schon wie-; der ihre völkerfeindlichen Interessen mit faschistoiden Mitteln und Methoden im Spielraum der bürgerlichen Demokratie durchzusetzen.“58

„Gefährliche Fahndung“ sollte in popularisierter Form vor den „aktuellen, faschistischen“ Bedrohungsszenarien warnen und deren Gefahren als allgegenwärtig und in den aktuellen Regierungsspitzen in Kontinuität präsent darstellen.

Dass mit der Ausstrahlung der Serie bewusst auf die nationalsozialistischen (im DDR-Sprachgebrauch: „faschistisch-imperialistischen“) Kontinuitäten in der BRD und deren Abwehr abgezielt wurde, unterstreicht die Vorstellung der Produktion im „Fernsehdienst“: Julius Mader „stützte sich (...) auf die (...) in jahrelanger Arbeit zusammengetragenen Fakten über Nazis, die mit dem Vermögen ermordeter Juden und den geraubten Kunstschätzen ihre politische und wirtschaftliche Macht in der BRD aufgebaut haben. Mitglieder der im Film gestalteten Bande sind mit Zügen noch heute in der BRD lebender Nazis ausgestattet. Eine hochaktuelle, politisch brisante und abenteuerlich-spannende Filmgeschichte also, die dazu beitragen kann, unsere Wachsamkeit zu schärfen, und Mut macht, die progressiven Kräfte zu stärken, die dem faschistischen Treiben erfolgreich entgegentreten können.“59

MEDIALE REAKTIONEN

Die publizistischen Reaktionen auf „Gefährliche Fahndung“ waren mitunter zwiespältiger Natur. Speziell die dramaturgische Aufbereitung rief bei manchen Journalistinnen Kritik hervor - und explizit negative Reaktionen.

Die Serie - so schrieb eine Kritikerin - sei von durchaus spannender Thematik: Sie habe „einen Stoff, wie man ihn sich nicht glücklicher denken kann. Ein Kriminalfall (ein Mord) weitet sich aus zu einem politischen Kriminalfall, der in der faschistischen Vergangenheit wurzelt und heute weltweite Ableger treibt, die immer wieder mit Mord, Totschlag, Erpressung, Finanzmanipulationen sich ausbreiten. (...) Die Verquickung von Politik, Wirtschaftsverbrechen, Abenteurertum und Kriminalität ist ebenso offensichtlich wie die weltweite Ausbreitung der braunen Dunkelmänner, die heute in geschniegelten Anzügen in den schönsten Villen an den schönen Plätzen der westlichen Welt sitzen. (...) Immer wieder - auch bei den Nebenfiguren - tritt die Vergangenheit auf den Plan, das eigene Vorleben oder das der Eltern. (...) Alle theoretischen Komponenten sind stimmig.“60

Doch die Begeisterung hielt sich in. Grenzen: Die Serie sei „keine gute Serie geworden, denn sie ist bei allem Aufwand und bei allem thematischen Sprengstoff richtig langweilig. Die Dialoge sind zäh und allgemein. Die Rückblenden geben wenig filmische Prägnanz, sind bestenfalls Informationen, die man jedoch auch auf andere Weise hätte bekommen können. (...) Die Betulichkeit in der gesamten filmischen Gestaltung erdrosselt den interessanten Stoff. (...) Dadurch erscheint der politische Kriminalfall dann ebenfalls nicht mehr original und originell; alles reduziert sich auf das, was der Zuschauer in der DDR wirklich schon weiß, nämlich, dass die alten Nazis immer noch am Werken und Wirken sind. Ein bisschen wenig.“61

DIE REAKTIONEN DES PUBLIKUMS

Fernsehproduktionen in der DDR wurden intensiv analysiert und durchleuchtet. Das belegt auch die Tatsache, dass im Falle von „Gefährliche Fahndung“ selbst auf inhaltliche Techniken eingegangen wurde. So vermerkt der Bericht der Programmdirektion: „Anzahl, Einsatz und Notwendigkeit der Rückblenden werden von den Sehern im wesentlichen als gelungen bezeichnet.“62

Die Reaktionen zu „Gefährliche Fahndung“ ergaben mangelndes Zuseherinneninteresse. So konstatierte man im Bericht zur 26. und 27. Programmwoche: „Gefährliche Fahndung vermochte kaum, ein größeres Stammpublikum zu fesseln.“63 Die Seherbeteiligung pendelte zwischen rund 28 und 40 Prozent, wobei die durchschnittliche Beteiligung der erhobenen ersten fünf Teile 35,5 Prozent ausmachte. Die durchschnittliche Bewertung ergab die Note 3,0. 64 Eher ernüchternde Ergebnisse, wie in dieser „vertraulichen Dienstsache“ offenherzig zugegeben wird. Der mangelnde Erfolg spiegelte sich laut Bericht auch in der Regelmäßigkeit des Zusehens: „demnach sahen bisher rund ein Drittel der Zuschauer keine Folge, ein weiteres Drittel 1-2 Folgen, also nur hin und wieder etwas, während rd. ein Drittel ,Stammseher zu sein scheint.“65 Allerdings bewerteten diese Gruppen die Serien ebenfalls schlecht. Die Serie entpuppte sich offensichtlich als „Durchschnittsware“: „Zum Gesamteindruck, den ,Gefährliche Fahndung' hinterließ, lässt sich vermuten, dass sie die Zuschauer weder besonders erfreute (...) noch sie in besonders starkem Maße verärgerte.“66 Wie betont wird, lief die Serie unter starkem Konkurrenzdruck durch reichhaltiges Sportangebot - diese Konkurrenz kam nicht nur aus dem DDR-Sport, sondern auch vom „Fußballpanorama“ der ZDF und anderen westdeutschen Sportsendungen.

Nach Einschätzung der Programmdirektion dürfte die Thematik keinen besonderen Anreiz zum Zusehen geboten haben, lockten doch bereits vergleichbare Serien wie „Gefährliche Reise“ aus 1972 nicht viele vor die „Glotze“: „Anzunehmen ist, dass vor allem die Thematik der Serie in dieser Gestaltungsweise nicht mehr allzu publikumswirksam ist. Hinzu kommen teilweise Zweifel der Seher an der Glaubwürdigkeit des Gezeigten (bei rd. 40 %).“67 Selbst der in der DDR populäre Hauptdarsteller Jaecki Schwarz vermochte die Publikumsresonanz nicht zusätzlich zu steigern. Denn „der Held der Serie, Toni Pleisner, konnte durchschnittliche Sympathien bei den Zuschauern für sich verbuchen.“68 Zu betonen ist allerdings, dass „Gefährliche Fahndung“ mit diesen Bewertungen zwar klar hinter den Spitzenproduktionen blieb, allerdings ein Gutteil vergleichbarer Produktionen an die Werte von „Gefährliche Fahndung“ nicht herankam, darunter zahlreiche Brecht- oder Ibsen-Adaptionen aber auch aufwändige Produktionen wie „Zement“ oder „Erziehung von Verdun“.69

DAS ENDE DER HELDINNEN?

Da „Gefährliche Fahndung“ nicht die einzige aufwändige Produktion war, deren Resonanzen nicht zufrieden stellten, war der Schluss nahe liegend, dass das dahinter liegende ideologische Erzählmuster nicht mehr die Wünsche des Publikums erfüllte. Andrea Guder vermutet, „dass sich das Erzählmuster, die Ursachen der Kriminalität beim Klassenfeind zu suchen“, überlebt hatte und bei den Zuschauerinnen nicht mehr auf entsprechendes Verständnis stieß: „Dies zeigt sich auch in der allmählichen Abkehr der Zuschauer von Kriminalfilmen, deren Handlung im Westen angesiedelt ist und die keinen DDR-Bezug auf-weisen.“70 Die Herangehensweise an dieses Format und „Gefährliche Fahndung“ im speziellen, ihre Verortung im Ausland schien die Bedürfnisse des Publikums nicht mehr zu treffen, die Konzeption der internationalen faschistischen Verschwörung wohl an Glaubwürdigkeit zu verlieren.

Das Ende des Erfolgs der faschistischen Verschwörung als erfolgreiches Erzählmuster fiel zusammen mit dem Ende der Kommunikation sozialistischer Heldinnen. Denn auch die Verehrung der sozialistischen Helden war einer Konjunktur gefolgt. Nach der Hochblüte der Heldenvitae in den 50er und 60er Jahren erwiesen sich die 70er und 80er als heldenarme Zeit/1 Allerdings verschwanden die Heldinnen nicht, die Heldenmythen blieben verfügbar oder zumindest latent abrufbar und durch die emotionale Komponente gelang mitunter der Übergang vom kommunikativen ins kulturelle Gedächtnis. Denn - wie Satjukow/Gries feststellen - auch wenn Heldenmythen in den letzten Jahren des Sozialismus in den Oststaaten nicht mehr neu geschaffen wurden, blieben die „älteren“ Figuren dennoch erhalten.72

WAS ÜBRIG BLEIBT...

Das Leben von Sepp Plieseis ist ein Ausgangspunkt für Skizzen und Konstruktionen. Über seine Aktivitäten existieren wenige gesicherte Quellen, was zum Gutteil darauf zurückzuführen ist, dass ihn sein Weg schon relativ früh außer Landes führte und seine Aktionen als Kopf der Partisanengruppe im Salzkammergut darauf abzielten, möglichst unauffällig möglichst viele Kräfte abzuziehen. Was bleibt, sind einige wenige Dokumente, viele Oral-History-Darstellungen und noch mehr Erzählungen und Legenden.

Wenn die Faktenlage dünn ist, werden Geschichten weitergesponnen und für eigene Zwecke instrumentalisiert. So mutiert Sepp Plieseis als regionalgeschichtlich relevanter Handlungsträger zu einem Proponenten des sozialistischen Heldenmythos der DDR, so bezeugt das Leben des Sepp Plieseis die in der DDR propagierte Existenz des „neuen Menschen“.

Biografien unterliegen Deutungen und - damit ursächlich verknüpft - auch Umdeutungen. Wo der eine (Plieseis selbst bzw. sein Ghostwriter R.H. Daumann) die eigene Vergangenheit dokumentieren und wohl auch zurechtrücken will, versucht der andere (Mader), die offiziell antifaschistische Gegenwart über den Umweg in die Vergangenheit Plieseis' zu deuten und zu konstruieren. Julius Mader verortet die Biografie Plieseis' im offiziell in der DDR geführten Diskurs um die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und benützt diese für die Rechtfertigung eines „offiziell“ antifaschistischen und sozialistischen Gesellschafts- und Politiksystems. Plieseis wird als Zeuge gerufen. Er habe für etwas gekämpft, was in der DDR verwirklicht sei (Gleichheit, Gerechtigkeit, Antiimperialismus, Antikapitalismus und vor allem Antifaschismus) und woran es im Westen mangle.

In dieselbe Kerbe schlägt die Fiktionalisierung der Biografie Plieseis' in „Gefährliche Fahndung“, die in der BRD faschistische Kontinuitäten konstruiert und somit einem zentralen Ziel dient: Die (auch international) umstrittene Existenz der DDR vor allem vor der eigenen Bevölkerung zu rechtfertigen und ihre Gesellschaft zu verfestigen.

Letztlich verbleibt die Erkenntnis der Brüchigkeit und Formbarkeit von Biografien und ihrer Darstellungen. Wie ein Netz legen sich Verkettungen und Verwebungen von Biografien und gesellschaftlicher Diskurse (handelnde Personen, Biografen, Herausgeber,...) über eine Lebensgeschichte. Der Inhalt des eingeholten Netzes wird entnommen und weiterverarbeitet (in diesem Fall vorbehaltlos kommuniziert), ungeachtet dessen, was sich im Netz verfangen hat und wie viele Inhalte eigentlich bereits durch die Maschen geschlüpft sind.

Anmerkungen

1 Siehe: Sepp Plieseis: Vom Ebro zum Dachstein. Linz 1946
2 Kurt Böttcher/Herbert Greiner-Mai/Harald Müller/Hannelore Prosche (Hg.): Lexikon deutschsprachiger Schriftsteller. 20. Jahrhundert, Olms 1993, S. i33f
3 Archiv Zeitgeschichtemuseum Ebensee, Akt B 8b
4 Franz Kain: Erinnerungen an a.b. In: Arnolt Bronnen: Arnolt Bronnen gibt zu Protokoll. Beiträge zur Geschichte des modernen Schriftstellers. Berlin und Weimar 1985, S. 5-11, hier S. 8
5 So hat Daumann 1939 den utopischen Roman „Gefahr aus dem Weltall“ sowie eine Reihe weiterer in diese Richtung gehende Werke verfasst.
6 Böttcher u.a. (Hg.), Lexikon deutschsprachiger Schriftsteller, S. i33f
7 Julius Mader (Hg.): Sepp Plieseis. Partisan der Berge. Berlin 1971 oder auch Sepp Plieseis: Partisan der Berge. Berlin 1971; hier in der Ausgabe von 1987; in der Folge wird dieses Buch unter Mader nachgewiesen.
8 Angaben nach der selbst verfassten Biografie Maders, Beilage zum Schreiben an den Verein Widerstandsmuseum vom 24. Juli 1989
9 Erich Hackl: Ein anderer Hund. Österreicher und österreichische Literatur zum Spanischen Bürgerkrieg. In: Günther Schmigalle (Hg.): Der spanische Bürgerkrieg. Literatur und Geschichte. Frankfurt 1986, S.
10 Henry Leide: NS-Verbrecher und Staatssicherheit. Göttingen 2005, S. 75
11 Leide, S. 75; außerdem laut Information er Abteilung Bildung und Forschung der Bundesbeauftragten für die Unterlagen es Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, der ehemaligen „Gauck“-Behörde.
12 ZAIG/6: Beurteilung des Genossen Major Mader, Julius, Juni 1989; BstU, MfS, KS 25335/90, Bl. 69-71, hier 6g. Zitiert nach Leide, S. 75
13 Markus Gross: Das Weltbild der SED in der Sendereihe „Objektiv“: Themenauswahl und Berichterstattung im außenpolitischen Magazin des DDR-Fernsehens (1972 - 1977), Magisterarbeit, Berlin 1997, S. 82
14 Henry Leide: NS-Verbrecher und Staatssicherheit. Göttingen 2005, S. 23f
15 Schreiben von Julius Mader an den damaligen Verein Widerstandsmuseum Ebensee vom 24. Juli 1989, in der Anlage findet sich eine selbstverfasste Kurzbiografie unter dem Titel: „Verdienste eines Berliners um unsere Heimatgeschichte
16 Meyers Taschenlexikon: Schriftsteller der DDR. Leipzig 1974, S. 362. Zitiert nach der selbstverfassten Kurzbiografie von Julius Mader.
17 Julius Mader: selbstverfasste Kurzbiografie, Angaben siehe oben
18 Mitteilungen der Gesellschaft Österreich-Deutsche Demokratische Republik, Nr. 62, Juni 1962, S. 23f
19 Julius Mader: Vorwort. In: Mader: Partisan der Berge, S. 6
20 Mader: Nachwort, S. 268
21 siehe dazu Klaus Kienesberger: Sepp Plieseis. Deutung und Umdeutung einer Partisanen-Biographie. In: medien & zeit, 1/2005, S. n-28
22 Jürgen Danyel: Die Opfer- und Verfolgtenperspektive als Gründungskonsens? Zum Umgang mit der Widerstandstradition und der Schuldfrage in der DDR. In: derselbe (Hrsg.): Die geteilte Vergangenheit. Zum Umgang mit Nationalsozialismus und Widerstand in beiden deutschen Staaten. Berlin 1995, S. 31-46, hier S. 36
23 Grunenberg, S. 176
24 Grunenberg, S. 176
25 Grunenberg, S. 176
26 Grunenberg, S. 177
27 Grunenberg, S. 177
28 Grunenberg, S. 179
29 Silke Satjukow/Rainer Gries: Zur Konstruktion des „sozialistischen Helden“. Geschichte und Bedeutung. In: Silke Satjukow/Rainer Gries (Hg.): Sozialistische Helden. Eine Kulturgeschichte von Propagandafiguren in Osteuropa und der DDR. Berlin 2002, S. 15
30 Satjukow/Gries: S. 15
31 Satjukow/Gries, S. 15f
32 Satjukow/Gries, S. 16
33 Satjukow/Gries, S. 24f
34 Satjukow/Gries, S. 24
35 Biografisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933, München 1980
36 Satjukow/Gries, S. 24
37 Satjukow/Gries, S. 24
38 Manuskript „Vom Ebro zum Traunsee“ von Sepp Plieseis, Archiv Zeitgeschichtemuseum Ebensee, Akt B 8b
39 Satjukow/Gries, S. 24
40 Satjukow/Gries, S. 24
41 Peter Kammerstätter: Materialsammlung über die Widerstands- und Partisanenbewegung Willy-Fred. Freiheitsbewegung im oberen Salzkammergut - Ausseerland 1943-1945. Linz 1978, Materialsammlung S. 68f
42 Satjukow/Gries, S. 24
43 Manuskript „Vom Ebro zum Traunsee“ von Sepp Plieseis, Archiv Zeitgeschichtemuseum Ebensee, Akt B 8b
44 Kammerstätter, S. 2i6f
45 Satjukow/Gries, S. 24
46 Satjukow/Gries, S. 25
47 Mader: Nachwort, S. 267
48 ebenda
49 Mader: Nachwort, S. 268
50 Deutsches Rundfunkarchiv (DRA)-Babelsberg, IDNR. 017158. Die Serie ist überdies im Zeitgeschichtemuseum Ebensee archiviert
51 Thomas Beutelschmidt/Henning Wrage: „Das Buch zum Film - der Film zum Buch“. Annäherung an den literarischen Kanon im DDR-Fernsehen. Leipzig 2004, S. 98
52 Berliner Zeitung,i8. 2.1978: „Es soll ein historisch angesiedelter, abenteuerlicher Film mit kriminalistischem Einschlag sein.“, „Alles, was den Vater (Plieseis, Anm.) betrifft, ist authentisches Material.“;
53 FF-Dabei, Nr. 211978,15. bis 21.5.1978
54 ebenda
55 ebenda
56 Andrea Guder: Genosse Hauptmann auf Verbrecherjagd. Der Krimi in Film und Fernsehen der DDR. Bonn 2003, S. 37
57 DRA-Babelsberg, Schriftgutbestand Fernsehen: DraKu Argumentationen Serie A-K, Hauptabteilung Dramatische Kunst
58 ebenda
59 Vorschau Gefährliche Fahndung, Fernsehdienst 19/1978,1. bis 7. Mai 1978, S. 2gf
60 Sonntag, 16.7.1978
61 ebenda
62 ebenda
63 DRA-Babelsberg, Schriftgutbestand Fernsehen: Zuschauerforschung Berichte zur Programmwoche 1978, Bericht zur 26. und 27. Programmwoche (19. Juni bis 2. Juli 1978), S. 7
64 ebenda
65 ebenda
66 ebenda

Quelle: betrifft widerstand Nr. 77/2006

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