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Energiesparen – jetzt!

  • Mittwoch, 2. April 2008 @ 08:36
Umwelt Klimaschutz und Energiewende sind in aller Munde – doch die Realität ist ernüchternd: Energie- und Treibstoffverbrauch steigen, die Österreicherinnen liegen beim Stromverbrauch weit über dem Durchschnitt. Die bisherigen Klimaschutz-Aktivitäten der Regierung reichen für eine Trendwende bei weitem nicht aus. Ein radikaler Energiesparkurs, Effizienzsteigerung, eine sinnvolle Ökostromförderung und die Mithilfe jeder/s Einzelnen sind gefragt.

Energie ist kostbar, teuer und wird zunehmend knapp. Energieverschwendung ist ein unverantwortlicher Luxus, dem die Österreicherinnen jedoch zu frönen scheinen: Jeder heimische Haushalt verbraucht durchschnittlich mehr als 4.700 kWh pro Jahr. Allein im letzten Jahrzehnt betrug der Stromverbrauchszuwachs mehr als 20 Prozent, Tendenz steigend! Im Vorjahr war ein Rekordverbrauch bei Treibstoffen zu verzeichnen.

Summa summarum ein Energiebedarf, der drastisch reduziert - und vorerst einmal gedeckt - werden muss! Fragt sich nur, wie? Die EU hat festgelegt, dass Österreich den Anteil der Erneuerbaren von derzeit 24 bis 2020 auf 34 Prozent erhöhen muss. Die Regierung selbst hat sich mit 45 Prozent zwar ein erfreulich ambitionierteres Ziel gesteckt - doch das Papier, auf dem Regierungserklärungen geschrieben sind, ist geduldig. Die Realität zeigt: Ehrgeizige Pläne liegen in der Schublade - großen Ankündigungen folgten kleine Taten!

Klima-Ziele in weiter Feme

Letzteres ist in der heimischen Klimapolitik leider kein Novum. Denn Österreich ist vom Kyoto-Ziel weit entfernt: Durch den massiven Anstieg der Emissionen liegen wir zurzeit um 24,5 Mio. Tonnen bzw. 36 Prozent über unserem völkerrechtlich vereinbarten Klimaschutz-Ziel. Noch musste die Alpenrepublik für die Zielverfehlung nicht tief in die Tasche greifen. Doch die Sanktionen seitens der EU für die Nichteinhaltung der Klimaschutzziele könnten in Milliardenhöhe ausfallen.

Erneuerbare forcieren statt bremsen

Expertinnen sind sich einig, dass die Klima-Ziele mit Bedarfssenkung, verbessertem Energieeinsatz und Forcierung der Erneuerbaren noch zu erreichen sind. Allerdings zeigt gerade die bisher misslungene Novellierung des Ökostromgesetzes, dass die heimische Energiezukunft Richtung fossil statt erneuerbar steuert. Ein Ökostromgesetz nach Vorbild des deutschen Erneuerbaren Energiegesetzes ist nicht in Aussicht. Längst überfällig ist ferner die Ausarbeitung einer Energiestrategie mit dem Ziel, bis 2030 bei Wärme- und Stromerzeugung unabhängig von Kohle, Öl & Co. zu werden, eine Forschungs- und Förderungsoffensive für Solarwärme und Photovoltaikanlagen sowie ein Effizienzsteigerungsprogramm für bestehende Kraftwerksanlagen.

Klima-Sorgenkind Verkehr

Mit 83 Prozent Zuwachs an Treibhausgasemissionen seit 1990 ist der Verkehrsbereich das größte Sorgenkind. Dennoch: Flächendeckende Lkw-Maut und Alpentransitbörse sind Zukunftsmusik, Benzinfresser werden nicht aus dem Verkehr gezogen, es fehlen wirksame Vorgaben für die Autoindustrie, um sparsamere und schadstoffärmere Kfz auf den Markt zu bringen, die Straße wird gefördert statt die Bahn konkurrenzfähig zu machen. Der öffentliche Verkehr muss attraktiver und billiger werden, um für die Bevölkerung eine echte Alternative zum Pkw zu sein. Verteuerungen der Bahntarife, neue Schnellstraßen und Autobahnen sind der falsche Weg.

Klima-Gipfel 2008: Taten gefordert

Fazit: Klare Maßnahmen in den Bereichen Energie, Verkehr, Industrie und Haushalt - insbesondere Energiesparen, Effizienzmaßnahmen und entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen - sind dringend gefordert. Der Ankündigungspolitik der Regierung müssen endlich konkrete Taten folgen - der Klimagipfel am 17. April 2008 wird daran zu messen sein.

Energie und Geld sparen

Apropos Taten: Jede/r Einzelne kann etwas für den Klimaschutz tun - z. B. Energiesparen. Ob punkto Haushalt, Mobilität oder beim Einkauf: Viele Maßnahmen sind einfach und ohne Komfortverzicht umzusetzen und sparen noch dazu Geld. Einige Beispiele: Duschen ist ressourcenschonender als Baden, voll beladene Geschirrspüler sind sparsamer als Handwäsche, mit Deckel kochen spart bis zu 30 Prozent Energie und die Waschmaschine bei niedrigerer Temperatur voll auszulasten reduziert den Stromverbrauch. Energiesparlampen verbrauchen ca. 75 Prozent weniger Energie als Glühbirnen, ein Grad weniger Raumtemperatur spart bis zu 6 Prozent Heizenergie und das Aus für den Stand-by-Betrieb drückt den Verbrauch. Wer beim Neukauf auf energieeffiziente Elektrogeräte achtet, regionale Produkte kauft und so oft wie möglich auf die Öffis umsteigt, verbessert die C02-Bilanz ebenfalls.

Umsteigen auf Ökostrom

Außerdem kann man sich emeuerbare Energien - Sonne, Biomasse, Wind und naturverträgliche Wasserkraft – ins Haus holen und damit dein Handel mit atomar oder fossil erzeugtem Strom eine Absage erteilen. Umsteigen auf sauberen Strom ist ganz einfach: Die letzte Stromrechnung an einen der beiden Anbieter (Alpen Adria Energie oder oekostrom) senden oder faxen und innerhalb von fünf bis acht Wochen (Umstellungsphase) erleuchtet Ökostrom das Zuhause.

Webtipps: www.umweltdachverband.at, www.klimaaktiv.at, www.klimarettung.at, www.klimabuendnis.at, www.energyagency.at, www.topprodukte.at, ww.stromsparmeister.at, www.aae-energy.at, www.oekostrom.at

Quelle: fact.um, 1/08, Die Zeitschrift des Umweltdachverbandes


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