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Braunau: Gegen Leugnen, Schweigen und Vergessen

  • Samstag, 19. April 2008 @ 20:29
Antifa Unter dem Motto „Gegen Leugnen, Schweigen und Vergessen“ fand am 19. April 2008 in der Grenzstadt Braunau eine antifaschistische Demonstration gegen den Nazi-Tourismus anlässlich des „Führergeburtstages“ statt. Mit rund 200 AntifaschistInnen aus mehreren Bundesländern sowie aus dem angrenzenden Bayern war die Beteiligung etwas schwächer als im Vorjahr und leider nahmen nur wenige TeilnehmerInnen aus Braunau selbst teil.

Die Initiative für diese Demonstration war von der Braunauer Gruppe der Kommunistischen Jugend ausgegangen und wurde von zahlreichen Organisationen unterstützt, darunter auch von der Stadtgemeinde Braunau, von der jedoch kein Vertreter an der Kundgebung teilnahm. Bei der Auftaktkundgebung am Bahnhofvorplatz sprach unter anderem KPÖ-Landessprecher Leo Furtlehner.

Die von einem massiven Polizeiaufgebot begleitete Demonstration führte vom Bahnhof über eine rund fünf Kilometer lange Route über einige Nebenstraßen zum Ring und von dort über den Stadtplatz zur Salzburger Vorstadt. Die KPÖ war bei der Demonstration mit dem Transparent „Gib Nazis keine Chance!“ vertreten und AktivistInnen verteilten ein Flugblatt „KPÖ informiert“ zum Thema der Demonstration. Außer einigen dummen Provokationsversuchen von Autonomen gegen die Polizei gab es keine Zwischenfälle.

Die Abschlusskundgebung fand beim Gedenkstein für die Opfer des Faschismus (Aufschrift „Für Frieden, Freiheit und Demokratie – Nie wieder Faschismus – Millionen Tote mahnen“) vor dem Hitler-Geburtshaus statt und wurde musikalisch vom Demokratischen Chor Braunau gestaltet.

Im Aufruf für die Demonstration heißt es wörtlich:

„Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg! Gegen Leugnen, Schweigen und Vergessen! 2008. Das Jahr, indem sich der Anschluss an Nazi-Deutschland zum siebzigsten Male jährt. Viele vergessen, einige verschweigen, manche leugnen dieses Ereignis im heutigen Österreich und entschuldigen sich mit der Behauptung, Österreich wäre das erste Opfer Nazi-Deutschlands gewesen.

Wir wollen dagegen ein Zeichen setzen und uns an die vielen Millionen Mordopfer dieses Terrorregimes erinnern. Rund um den Geburtstag Adolf Hitlers gilt es gerade in Braunau, an die unzähligen Opfer der Verfolgung, der Ermordung und des Krieges zu gedenken.

Auch heute fallen die Lügen der extremen Rechten wieder vermehrt auf fruchtbaren Boden. In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit, verschärften Lohndruck, Bildungsmisere und vielen weiteren Angriffe auf den Sozialstaat versuchen die Faschisten die Verunsicherungen der Menschen für ihre Zwecke zu missbrauchen.

Aber nicht nur der Faschismus wurde scheinbar vergessen, sondern auch der Krieg und seine Folgen. Wie sonst könnte es sein, dass auf die Neutralität gepfiffen wird und sich schon wieder österreichische Soldaten auf Kriegseinsätzen im Ausland befinden? Ungeachtet der Millionen Opfer der beiden Weltkriege wird wieder aufgerüstet und mitmarschiert, Krieg geführt und gemordet! So gehört auch unsere Neutralität zu den Relikten der Nachkriegsära.

Österreich führt Krieg, doch Menschen, die in unserem Land Zuflucht suchen, werden verjagt und abgeschoben. Dagegen wehren wir uns, wir lassen uns nicht in In- und AusländerInnen auseinanderdividieren, sondern kämpfen für die Rechte aller Menschen, die hier leben!

Gemeinsam gegen Krieg, Faschismus und Sozialraub!“

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