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Franz Kain auf CD: Literatur im Rotationsprinzip

  • Samstag, 27. Oktober 2012 @ 08:00
Kultur Eine neue Projektreihe in Zusammenarbeit mit dem oö. Literaturarchiv macht Bestände aus der hauseigenen Nachlass- und Autografen-Sammlung - eine der bedeutendsten in Österreich - auf akustische Weise zugänglich. Die erste Produktion ist eine Hörspielfassung von Franz Kains Erzählung „Der Weg zum Ödensee“. Diese Geschichte ist die Titel-Story des Erzählbandes Kains, der 1973 erstmals im Berliner Aufbau-Verlag erschien.

Erzählt werden die Flucht des NS-Bonzen Ernst Kaltenbrunner in das Tote Gebirge - ins Gebiet des Wildensees -, wo er von den Amerikanern verhaftet und 1946 nach einem Kriegsverbrecherprozess in Nürnberg hingerichtet wurde. Die Erzählung folgt den authentischen Informationen, die Kain aus Widerstandskreisen erhalten hatte. Der Begriff „Wildensee“ gefiel dem Autor nicht, der klang ihm zu sehr nach Ganghofer. Daher nahm er den Ödensee in die Erzählung auf, der freilich auch in der Region liegt.

Eine Team-Arbeit

Die Dramatisierung ist eine Team-Arbeit von Thomas Hinterberger, Joachim Rathke, Henry Mason, David Wagner, dem Musiker Christof Dienz, Tonschnitt Reinhard Gupfinger. Bei der Dramatisierung wirkte Kains Tochter Eugenie mit. Die Uraufführung als „Hörtheater“ fand im StifterHaus statt.

Eine effektvolle Literatur-Dimension. Ein kleines, aber große* Informationsdichte aufweisendes Beiheft gibt über den Autor, die Erzählung, die historischen und personellen Hintergründe gute Auskunft.

Franz Kain: „Der Weg zum Ödensee“, Hörspiel-CD. Erhältlich im StifterHaus.

OÖN, 17. November 2006

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