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Opferverbände gedachten des Widerstandes

  • Mittwoch, 8. November 2006 @ 09:46
Antifa Mit einer Kranzniederlegung am 8. November 2006 gedachte die Arbeitsgemeinschaft der Opferverbände OÖ (KZ-Verband, Sozialdemokratische Freiheitskämpfer, ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten, Israelitische Kultusgemeinde) beim Mahnmal am Linzer Bernaschekplatz (der nach dem 1945 im KZ Mauthausen kurz vor Kriegsende ermordeten sozialdemokratischen Politiker und Widerstandskämpfer Richard Bernaschek benannt ist) des antifaschistischen Widerstandes und der Opfer des Faschismus.

KZ-Verband-Landesobmann Rudolf Haunschmid begrüßte bei der Kundgebung den Linzer SPÖ-Gemeinderat Franz Leidenmühler, den Landesobmann der SPÖ-FreiheitskämpferInnen Peter Weidner, Amtsrat Bruno Kern von der Opferfürsorge der Landesregierung und KPÖ-Landessekretär Leo Furtlehner. In seiner Begrüßung wies Haunschmid mit Besorgnis auf das Erstarken der Rechten bei der diesjährigen Nationalratswahl hin und forderte die EU mit Verweis auf Beispiele in Belgien, den Niederlanden und Ungarn auf, in allen Mitgliedsländern stärker gegen die Rechtsentwicklung tätig zu werden. Als Lehre aus der Geschichte sei es Aufgabe der antifaschistischen Organisationen wachsam gegen alle Rechtstendenzen zu sein, so Haunschmid.

Gemeinderat Franz Leidenmühler überbrachte Grüße von Soziallandesrat Josef Ackerl und der Stadt Linz und zeigte mit Verweis auf das Beispiel Richard Bernascheks als Namensgeber des Platzes den menschenfeindlichen Charakter des Faschismus und dessen industrieller Vernichtung unerwünschter Gruppen auf.

Auch er konstatierte mit Besorgnis das Erstarken rechter Parteien in den Parlamenten und gleichzeitig eine Zunahme rechtsextremer Aktivitäten auf der Straße. In den letzten Jahren seien zahlreiche Rechte mit eindeutigen Verbindungen zu rechtsextremen Kreisen in die Institutionen gespült worden, als Beispiel führte er Bundesrat Gudenus an. Nicht nur, dass der Holocaust geleugnet werde, es gäbe sogar immer wieder Aussagen, die ihn ausdrücklich rechtfertigen, so Leidenmühler. Als aktuelles Beispiel führte er die Aussagen des FPÖ-Abgeordneten und schlagenden Burschenschafters Zanger an, der „gute Seiten“ am Hitlerregime mit Verweis auf den Bau von Autobahnen gerechtfertigt hatte.

Die Zunahme rechtsextremer Aktivitäten ordnete Leidenmühler vor dem Hintergrund einer Zunahme der Gewalt in den internationalen Beziehungen ein und kritisierte in diesem Zusammenhang den Krieg der USA als einziger verbliebener Supermacht im Irak und die Kriegsdrohungen gegen den Iran. Er kündigte an, dass die Stadt Linz im November ihr vor 20 Jahren getätigtes Bekenntnis als Friedensstadt erneuern wird. Die Erklärung zur Friedensstadt sei als Schlussfolgerung der historischen Belastung der Stadt durch den Hitlerfaschismus erfolgt. Abschließend betonte Leidenmühler die Bedeutung des Widerstandes gegen alle rechtsextremen Entwicklungen und schloss seine Rede mit dem Bekenntnis „Niemals vergessen, niemals vergeben“.

Im Anschluss an die Kundgebung beim Bernaschekplatz fanden auch Kranzniederlegungen bei den Gedenkstätten Tabakfabrik, Schiffswerft, Bundesbahn und im Konzentrationslager Mauthausen statt.

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