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In der „Heiligen Dreifaltigkeit“

  • Dienstag, 24. April 2007 @ 01:53
Geschichte Dass sich Österreich zu einer eigenständigen Nation entwickelte, arbeitete wesentlich und auf marxistischer Grundlage Dr. Alfred Klahr (geboren am 16. September 1904 in Wien, im Juni oder Juli 1944 von einer deutschen Streife in Warschau erschossen) aus.

Klahr, der langjährig im Kommunistischen Jugendverband und in der KPÖ tätig war, veröffentlichte erstmals seine Arbeiten zur österreichischen Nation 1937 in „Weg und Ziel“, dem damals illegalen und heute noch erscheinenden theoretischen Organ der KPÖ. Klahr beteiligte sich an der Organisierung des Kampfes der KPÖ gegen die nationalsozialistische Diktatur und fiel nach seiner Flucht aus dem KZ Auschwitz in Warschau im Kampf mit der SS.

Im November 1993 wurde die Dr. Alfred Klahr Gesellschaft gegründet für die Verwahrung und wissenschaftliche Erschließung der Archiv- und Bibliotheksbestände der KPÖ, um sie als nationales Kulturgut zu sichern und zu einem möglichst umfassenden Bestand der Geschichte der österreichischen ArbeiterInnenbewegung und des Marxismus in Österreich auszubauen.

Klahrs Arbeiten über die österreichische Nation, die er noch in seiner Haft in Auschwitz weiterführte, fanden nicht nur Zustimmung bei den kommunistischen GenossInnen Österreichs oder Deutschlands. Sie wurden von der offiziellen, aber auch von der linken Geschichtsforschung eher wenig beachtet. Deshalb erschien im Juni 1994 erstmals ungekürzt eine Sammlung seiner Arbeiten: Alfred Klahr, Zur österreichischen Nation, Wien 1994, Globus-Verlag, 208 Seiten, 198 S.

In der darin enthaltenen Biographie ist auch eine Begebenheit nachzulesen, von der Peter Kammerstätter öfters erzählte: Dass Dr. Alfred Klahr bereits vor dem Verbot der KPÖ (auf Betreiben von Innenminister Fey vom 26. Mai 1933) bespitzelt, verfolgt und verhaftet wurde, belegt ein Versammlungsbericht aus Linz vom 24. April 1933. Hier fand im Altstadtgasthaus „Zur Heiligen Dreifaltigkeit“ eine linke Einheitskonferenz statt. Klahr als Vertreter des Zentralkomitees der KPÖ und weitere 56 Teilnehmende, darunter Josef Teufl, Fritz Kammerer, Leopold Hagmüller, Hans Hackl und Roman Füchsel, wurden von der Bundespolizei verhaftet.

Günther Grabner

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