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Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus im Bezirk Braunau am Inn

  • Freitag, 11. August 2006 @ 08:05
Antifa Am 11. und 12. August wird der Kölner Künstler Gunter Demnig in Altheim, Braunau am Inn, Hochburg-Ach, Maria Schmolln, Moosdorf, St. Georgen bei Salzburg, St. Johann am Walde, St. Radegund und St. Veit im Innkreis Stolpersteine verlegen.

Demnig hat seit 1995 über 8000 dieser kleinen Mahnmale für Opfer des Nationalsozialismus errichtet. 1997 kam er auf Einladung der Kunstinitiative KNIE nach Oberndorf und verlegte in Holzhausen, Gemeinde St. Georgen bei Salzburg, die ersten Stolpersteine in Österreich. Da die beiden Stolpersteine für die Zeugen Jehovas Johann und Matthias Nobis unabsichtlich beschäftigt wurden, nützte der aus St. Georgen stammende Politikwissenschafter Dr. Andreas Maislinger die Gelegenheit und lud den Künstler ein nicht nur die beiden Stolpersteine zu erneuern, sondern im ganzen angrenzenden Bezirk Braunau Stolpersteine zu verlegen.

Der durch sein Buch „Im Heimatkreis des Führers“ bekannt gewordene junge Historiker Mag. Florian Schwanninger lieferte Maislinger eine Liste von über 30 NS-Opfern aus dem Bezirk Braunau am Inn. Mit Unterstützung der Bürgermeister der erwähnten Gemeinden werden neben den zwei Stolpersteinen für die Brüder Nobis weitere 13 diese kleinen Mahnmale errichtet werden können.

Gunter Demnig hat am Beginn seines Projektes immer wieder Ablehnung erfahren. Auch in Oberndorf bei Salzburg war 1997 der Widerstand so groß, dass seine Stolpersteine wieder entfernt werden mussten. Das ist jedoch inzwischen Vergangenheit. Bundespräsident Horst Köhler hat Gunter Demnig für sein Projekt Stolpersteine das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Im Bezirk Braunau am Inn ist der Künstler mit seinem Anliegen auch sofort auf große Zustimmung gestoßen. Da fast alle von Maislinger kontaktierten Gemeinden mitmachen, wird der ehemalige „Heimatkreis des Führers“ der erste Bezirk bzw. Landkreis im deutschen Sprachraum sein, der in dieser Form flächendeckend an seine NS-Opfer erinnert.

www.hrb.at/stolpersteine

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