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12.000 bei Befreiungsfeier in Mauthausen

  • Sonntag, 7. Mai 2006 @ 15:56
Antifa Mit Kranzniederlegungen bei der Gedenktafel für die 42 kurz vor Kriegsende im KZ Mauthausen ermordeten Widerstandskämpfer an der Klagemauer sowie beim Einmarsch der Delegationen auf den Appellplatz beim Sarkophag ehrte die KPÖ bei der großen Befreiungsfeier am 7. Mai 2006 den antifaschistischen Widerstand und die Opfer des Faschismus.

An der im Jahre 2001 auf Initiative von KZ-Verband und KPÖ-Oberösterreich an der Klagemauer angebrachten Gedenktafel für die am 28. April 1945 bei der letzten Vergasungsaktion im KZ Mauthausen auf ausdrücklichen Befehl von Nazi-Gauleiter Eigruber ermordeten Antifaschisten – darunter der damalige KPÖ-Landesobmann Sepp Teufl – fand eine Gedenkkundgebung statt. Dabei würdigte die steiermärkische KPÖ-Landtagsabgeordnete Claudia Klimt-Weithaler den Widerstand gegen das Naziregime, im Besonderen den Anteil der Frauen daran.

Rund 12.000 TeilnehmerInnen und Delegationen aus 51 Staaten waren laut Angaben der Polizei zur Kundgebung in der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthausen anlässlich der Befreiung der Häftlinge durch amerikanische Truppen vor 61 Jahren gekommen. Die vom Mauthausen Komitee Österreich, der Österreichische Lagergemeinschaft Mauthausen und das Comite International de Mauthausen organisierte Befreiungsfeier stand heuer unter dem Motto „Frauen und Mädchen im KZ Mauthausen“. In Mauthausen waren rund 8.500 weibliche Häftlinge registriert.

Eine Abordnung der KPÖ zog gemeinsam mit den Young Communists mit Fahnen und einem Transparent im Anschluss an die Opferverbände auf den Appellplatz ein. Beim Lagertor wies eine Linzer Frauengruppe mit Tafeln auf Beispiele des weiblichen Widerstandes gegen den Nazifaschismus hin.

Nach dem Einmarsch auf den Appellplatz wurden die TeilnehmerInnen vom Präsidenten der Österreichischen Lagergemeinschaft Mauthausen, Hans Marsalek, begrüßt. Die Gedenkrede hielt die Generalsekretärin des Entschädigungsfonds, Hannah Lessing. Bei der Kundgebung war neben zahlreichen PolitikerInnen auch Bundespräsident Heinz Fischer anwesend. Im ehemaligen KZ wurde auch die Ausstellung „Sex-Zwangsarbeit in Konzentrationslagern“ und eine Frauengedenktafel präsentiert.

In dem 1938 unmittelbar nach der Annexion Österreichs durch Hitlerdeutschland errichteten Nazi-Konzentrationslager Mauthausen und seinen rund 50 Nebenlagern wurde die Hälfte der insgesamt über 200.000 inhaftierten Menschen – darunter Regime-Gegner, Juden, Kriegsgefangene, Roma und Sinti sowie Homosexuelle – ermordet. Bereits im Vorfeld der Befreiungsfeier in Mauthausen fanden zahlreiche Kundgebungen bei Gedenkstätten in den ehemaligen Außenlagern und anderen Stätten der Verfolgung in der Nazi-Ära statt.

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