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Nach KommunistInnen benannte Straßen in Oberösterreich

  • Sonntag, 8. Mai 2005 @ 10:27
Geschichte In einigen oberösterreichischen Städten sind Straßen nach KommunistInnen, durchwegs handelt es sich um antifaschistische WiderstandskämpferInnen, benannt worden. Nachstehend eine kurze Übersicht:

Bad Goisern

Kainweg: Franz Kain, geboren am 10. Jänner 1922 in Goisern, Schulbesuch im „Stephaneum“ in Bad Goisern, 1936 wegen Verteilens von Flugblättern des illegalen KJVÖ verhaftet und zu drei Wochen Arrest verurteilt, Zimmermannslehre, Arbeit als Holzknecht in den Revieren Bad Goisern und Bad Ischl, am 1. März 1941 abermalige Verhaftung, Ende September 1942 von einem Senat des Volksgerichtshofes zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt wegen Vorbereitung zum Hochverrat durch das Bestreben „die Ostmark vom Reiche loszureißen“, im November 1942 Einberufung zur Strafdivision 999, Einsatz in Afrika, von Ende April 1943 bis März 1946 in US-amerikanische Gefangenschaft, nach der Heimkehr Beginn der journalistischen Arbeit in der Kulturredaktion der Tageszeitung „Neue Zeit“ unter Arnolt Bronnen in Linz, von 1953 bis 1956 Korrespondent der „Österreichischen Volksstimme“ in Berlin, dort Beziehungen zu Bert Brecht, Anna Seghers, Johannes R. Becher, Arnold Zweig und Peter Huchel, von 1977 bis 1986 Gemeinderat der KPÖ in Linz, gestorben am 27. Oktober 1997 in Linz

Braunau

Ambergerstraße: Franz Amberger, geboren am 10. August 1887 in Mining, Lokomotivheizer, von 1915 bis 1933 Mitglied der SDAPÖ, vor den Februarkämpfen 1934 Beitritt zur KPÖ, 1939/40 beteiligt am Wiederaufbau der illegalen KPÖ-Organisation in Braunau und Leitung derselben, am 29. April 1942 in Linz von der Gestapo verhaftet, am 28. Oktober 1942 in Salzburg zum Tode verurteilt, hingerichtet am 12. Februar 1943 in München-Stadelheim

Linz

Haiderstraße: Ludwig Haider, geboren am 9. August 1885 in Straßwalchen, Lokführer der Eisenbahn, vergast am 28. April 1945 im KZ Mauthausen

Franz-Kain-Weg: Biografie siehe Bad Goisern

Stadlerstraße: Josef Stadler, geboren am 27. Dezember 1908 in Linz, Tischlermeister, Unteroffizier, ermordet am 26. April 1945 im KZ Mauthausen

Teuflstraße: Josef Teufl Josef, geboren am 23. November 1904 in Linz, Schlosser der Steyr-Werke und später Tabakfabrik Linz, ab 1933 Landesobmann der KPÖ, ab 1934 Mitglied des ZK der KPÖ, am 28. April 1945 im KZ Mauthausen vergast

Tschofenigweg: Gisela Tschofenig-Taurer Gisela, geboren am 21. Mai 1917, wohnhaft in Linz-Kleinmünchen, Reichsbahnangestellte, am 27. April 1945 im Lager Schörgenhub erschossen

Steyr

August-Moser-Straße: August Moser, geboren am 22. April 1896 als Sohn eines Hilfsarbeiters und einer Gastwirttochter in Lichtenegg bei Wels, nach dem Schulbesuch Lehre als Kunstschlosser, Arbeit in der „Österreichischen Waffenfabriks – Gesellschaft“ in Steyr, Beitritt zum Österreichischen Metallarbeiterverband (MAV), 1917 zur Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs (SDAPÖ) bei, von der Militärbehörde am 31. Jänner 1918 „einrückend gemacht“, im September 1918 wieder Arbeit in der Waffenfabrik, Gemeinderat in St. Ulrich bei Steyr, Funktionen im Schutzbund, bei den Freidenkern und im Arbeiterturnverein, 1923 wurde er erstmals zum Betriebsrat in den Steyr-Werken, 1926 Obmann des Arbeiterbetriebsrates, ab den 30er Jahren führend in der innerparteilichen Opposition in der SDAPÖ, bei den Kämpfen des 12. und 13. Februars 1934 in Steyr politische und militärische Schlüsselrolle, nach der Niederlage Flucht in die Tschechoslowakei, dort im Juni 1934 Beitritt zur KPÖ, im Herbst 1938 Emigration über Frankreich nach Schweden, im Dezember 1945 Rückkehr nach Steyr, Bezirkssekretär der Gewerkschaft der Metall- und Bergarbeiter, seit 1946 Mitglied der AK- Vollversammlung, Fraktionsobmann der Gewerkschaftlichen Einheit, 1950 wenige Tage nach dem Ende des Oktoberstreiks fristlos entlassen und sogar aus der Gewerkschaft ausgeschlossen, 1952 bis 1961 Stadtrats für wirtschaftliche Entwicklung in Steyr, danach bis 1971 Gemeinderat, Mitglied des Politischen Büro und des Zentralkomitees der KPÖ, stellvertretender KPÖ-Landesobmann, gestorben am 7. Oktober 1986

Bertl-Konrad-Straße: Bertl Konrad, geboren am 31. Dezember 1898 in Steyr, Werkzeugschlosser in den Steyr-Werken, Obmann der Kinderfreunde und Funktionär der SDAP, 1938 Beitritt zur österreichischen Widerstandsbewegung, im September 1944 von der Gestapo verhaftet, gestorben im Oktober 1944 im KZ Mauthausen.

Dr.Alfred-Kla(h)r-Straße: Alfred Klahr, geboren am 16. September 1904, leitender Funktionär der KPÖ, im März 1938 Flucht ins Ausland, zweimal Flucht aus Konzentrationslagern, Anschluß an eine Partisanentruppe, gefallen im Kampf gegen eine SS-Patrouille 1944

Erwin-Puschmann-Straße: Erwin Puschmann, geboren am 8. Februar 1905, Bauschlosser, seit 1923 Mitglied des KJV, bei den Februarkämpfen 1934 verhaftet, 1937 Emigration, 1938 Rückkehr nach Österreich, Beteiligung an der Organisation der Widerstandsbewegung, Anfang 1941 verhaftet, am 7. Jänner 1942 im Landesgericht Wien hingerichtet

Ferdinand-Straßer-Hof: Ferdinand Straßer, geboren am 3. April 1901, Schutzbundführer und Vizebürgermeister von St. Polten, 1934 an den Februarkämpfen beteiligt, am 15. April 1941 verhaftet, am 12. Juli 1942 zum Tode verurteilt

Franz-Sebek-Straße: Franz Sebek, geboren 1901, Bauarbeiter und Betriebsrat, 1934 Teilnahme Februarkämpfen, Organisator der illegalen Gewerkschaft der Bauarbeiter und Mitglied des Zentralkomitees der kPÖ, am 7. Jänner 1943 enthauptet

Fritz-Derflinger-Straße: Fritz Derflinger, geboren am 23. Februar 1900, Februarkämpfer 1934, im Herbst 1944 verhaftet, am 19. April 1945 zum Tode verurteilt, am 1. Mai 1945 erschossen.

Hans-Buchholzer-Straße: Johann Buchholzer, am 8. September 1944 von der Gestapo verhaftet und in das Konzentrationslager Mauthausen gebracht, am 29. April 1945 vergast

Hans-Wagner-Straße: Hans Wagner, geboren 1914, Obmann der SAJ auf der Ennsleite, beteiligte sich an den Februarkämpfen des Jahres 1934, mehrmals verhaftet, Flucht in die Tschechoslowakei, Kampf in Spanien auf der Seite der internationalen Brigaden, 1939 gefallen in den Kämpfen um das Madrider Universitätsviertel

Herta-Schweiger-Straße: Herta Schweiger, geboren 1916, Rot-Kreuz-Schwester, wegen Unterstützung von Widerstandskämpfern verhaftet, 1941 im Kerker gestorben

Karl-Punzer-Straße: Karl Punzer, geboren 1912 in Steyr, Tischler, in den Steyr-Werken als Laufrichter beschäftigt, bei den Februarkämpfen des Jahres 1934 in der Stellung des Schutzbundes auf der Ennsleite im Einsatz, 1938 Organisierung der illegalen KPÖ, im September 1942 verhaftet, im Februar 1943 nach München-Stadelheim überstellt, 1944 zum Tode verurteilt wurde, gemeinsam mit Franz Draber und Josef Bloderer am 30. November 1944 Flucht aus Stadelheim, Gefangennahme, am 5. Dezember 1944 enthauptet

Leo-Gabler-Straße: Leo Gabler, geboren am 11. Mai 1908 in Wien, Lederarbeiter, im Verlauf der Februarkämpfe des Jahres 1934 verhaftet und in ein Anhaltelager gebracht, 1937 ins Ausland, kehrte im Mai 1941 illegal in seine Heimat zurück und schloss sich der österreichischen Widerstandsbewegung an, Verhaftung im Oktober 1941 und Einlieferung in das Wiener Gestapogefängnis am Morzinplatz, im Juni 1943 zum Tode verurteilt und im folgenden Monat hingerichtet

Oskar-Großmann-Straße: Oskar Großmann, geboren am 6. Februar 1903 in Teplitz, übernahm im Jahre 1921 die Leitung des KJV, 1930 als Redakteur der "Roten Fahne" in der CSSR, UdSSR und in Frankreich tätig, nach Kriegsausbruch Führung der in Frankreich lebenden Gruppen von Österreichern, organisierte eine Widerstandsbewegung gegen Hitler, bei einer Aktion verunglückt und Verlust des Augenlichts, von der Gestapo verhaftet, starb er bei der Einvernahme in der Gestapo-Zentrale in Lyon 1944

Otto-Pensl-Straße: Otto Pensl, geboren 1895, schloss sich 1934 der KPÖ an, Widerstand gegen den NS-Fachismus, zweimal verhaftet, 1945 vier Tage vor Kriegsende hingerichtet

Sepp-Ahrer-Straße: Josef Ahrer, geboren am 30. August 1908 in Sankt Ulrich, ledig, erlernter Beruf Bauschlosser, arbeitslos, wohnhaft in Steyr, wegen Beteiligung am Aufstand vom 12. Februar 1934 am 17. Februar 1934 vor das Standgericht in Steyr gestellt, aufgrund einer erwiesenermaßen falschen Zeugenaussage wegen Mordes zum Tode verurteilt und am 17. Februar 1934 hingerichtet

Willi-Frank-Straße: Willi Frank, 1909 in Wien geboren, Schlosser, ab 1938 Mitglied des Zentralkomitees der KPÖ, 1941 Flucht in die UdSSR, später beim Österreichischen Freiheitsbataillon in Jugoslawien, fand im Verlauf eines Gefechtes gegen einen SS-Verband im Jahre 1945 den Tod

Willi-Gruber-Straße: Willi Gruber, am 14. Jänner 1920 in Steyr geboren, kaufmännischer Angestellter in den Steyr-Werken, erregte er durch seine freiheitliche Auffassung den Verdacht der Gestapo, verhaftet, nach monatelanger Haft zum Tode verurteilt, am 19. September 1944 im Landesgericht in Wien hingerichtet

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