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Theresia Pesendorfer (1902-1989)

  • Donnerstag, 21. Juni 2012 @ 08:00
Biografien
Theresia Pesendorfer, allgemein bekannt als „Pesendorfer-Resi“, war eine der markantesten Gestalten des Widerstandes im Salzkammergut.

Sie wurde am 21. Juni 1902 in Bad Ischl geboren. Ihr Vater war Bergarbeiter, ihre Mutter starb, als sie 10 Jahre alt war. Nach ihrer Schulzeit arbeitete sie auf verschiedenen Bauernhöfen, später bei einem Goldschmied und dann bei einer Gräfin in Schwarzenbach als Stubenmädchen. Kurz nach ihrer Heirat wurde ihr Gatte arbeitslos.

Pesendorfer war im illegalen Kampf gegen den Austrofaschismus und NS-Faschismus tätig. 1935 erfolgte ihr Beitritt zur KPÖ. 1937 inittierte sie die parteimäßigen Organisierung einer Gruppe von 15 Frauen. 1938 entkam sie aufgrund besonderer politischer Umstände in "Oberdonau" einer Verhaftung. In der Folge war sie an der Herstellung wichtiger Verbindungen der antifaschistischen Widerstandsbewegung zwischen Bad Ischl, Goisern, Lauffen und Ebensee beteiligt. Sie wurde damit ein wichtiges Verbindungsglied in der regionalen Widerstandsorganisation. ,

Iim Herbst 1942 beschaffte sie für Karl Gitzoller ein Versteck in der leerstehenden "Villa Waldhütte", in der sie gerade als Putzfrau beschäftigt war. 1942 erfolgte ihre Verhaftung durch die Gestapo, jedoch kam es zu einem Freispruch, weil es ihr gelang durch beharrliches Leugnen die Gestapo zu täuschen,

Am 23. Oktober 1943 gelang es mit ihrer und vor allem Agnes Primocic Hilfe Sepp Plieseis aus einem Nebenlager des KZ Dachau in Hallein zu entfliehen. Am 25. August 1944 wurde in ihrer Wohnung eine Besprechung der Ischler KPÖ-Mitglieder abgehalten, bei der beschlossen wurde, eine neue Gesamtorganisation aller Gegner des Nazifaschismus zu schaffen, die den Namen "Gruppe Willy" erhalten sollte. Diese Organisation wuchs in den folgenden Monaten rasch an und umfaßte Ende 1944 etwa 500 MitarbeiterInnen,

Pesendorfer spielte eine Schlüsselrolle beim Aufbau der Widerstandsbewegung als Kurierin und Organisatorin, indem sie unermüdlich unter Einsatz des eigenen Lebens für illegale Quartiere sowie Ausrüstung, Verpflegung sowie Sprengstoff und Munition für die Widerstandskämpfer sowie von aus Gefängnissen oder Konzentrationslagern Entflohenen sorgte.

Nach der Befreiung war Pesendorfer in vielen Funktionen in der KPÖ, im KZ-Verband und im Bund Demokratischer Frauen (BDF) tätig. Sie wirkte auch aktiv an der Herstellung eines Video-Filmes über die Widerstandsbewegung und der Gründung des Widerstandsmuseums Ebensee mit. Für ihre Verdienste im Widerstand wurde sie mit dem "Ehrenzeichen für die Verdienste um die Befreiung Österreichs" ausgezeichnet. Theresia Pesendorfer starb am 31. Oktober 1989.

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